Negativ empört
Von Andreas Schwarz
Die Bundesländer sind manchmal ein bisschen anders. Tirols Landeshäuptling Günther Es-kann-ja-eigentlich-nicht-besser-laufen Platter zum Beispiel hat vor einer Woche noch nix von den lustigen ÖVP-Chats gelesen und den türkisen Noch-Kanzler glühend verteidigt; jetzt ist Platter angesichts der „schwerwiegenden Vorwürfe, die man nicht wegwischen kann“, ein glühender Schwarzer, der „schon immer andere Anschauungspunkte gehabt“ hat als die türkise ÖVP. Wie der Wind halt weht – auch die Tiroler Seele tickt zutiefst österreichisch …
Ein Roter wiederum, Kärntens Landeschef Peter Kaiser, tickt, wie sich’s im Parteienuhrwerk gehört: Das türkise System werde durch die Kanzlerrochade nur fortgesetzt, er sei „negativ empört“. Vorangegangene Avancen der SPÖ an die Blauen empörten Kaiser nicht einmal positiv.
Johanna Mikl-Leitner will und kann das Bild, das die türkisen Chats gezeichnet haben, nicht nur in NÖ „so nicht stehen lassen“ – das klingt immerhin vielversprechend.
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