Löcher und Faxe
Von Andreas Schwarz
Es gab eine Zeit, da tippte der USA-Korrespondent einer Zeitung seinen Text in ein Gerät, das das Getippte in einen Lochstreifen umwandelte und über den Atlantik schickte, wo aus einem Lochstreifen wieder ein lesbarer Text wurde. Diese Hochtechnologie hieß Telex und wurde vor gut drei Jahrzehnten vom eigentlich schon 150 Jahre alten Fax abgelöst.
Das Fax gibt es heute noch. Und es hat nichts mit Faxen zu tun (auch wenn die Geräte Faxen machten): Fax kommt von faksimilieren, eine Kopie machen, die verschickt wird. Dass Ärzte und Rechtsanwälte sensible Unterlagen faxen, lässt Datenschützer aus der SMS/Mail-Generation den Kopf schütteln. Andererseits: „Kriegst eh alles was du willst“, „Ich bin so glücklich :-))) ich liebe meinen Kanzler“ oder „Oh Gott, wie der Pöbel reisen“ hätte sich einst niemand getraut, auf Loch und Fax zu verewigen. Die Löcher wären sowieso nie in einem U-Ausschuss erschienen, weil sie nach Übermittlung im Müll landeten. Sichere Zeiten.