Im Kleinen
Von Georg Leyrer
Wenn die Welt gerade so ist, dass man gleich in der Früh beim Aufwachen eigentlich nur von Dunkelheit erwartet wird, dann macht man als Mensch etwas zum Selbstschutz: Man zieht sich aus der großen Welt (der mit Krieg und Terror und Klima) in die kleine (die mit Familie, Freunden, Fernsehen) zurück.
Vielleicht klappt es ja da, denkt man sich.
Bevor man Tag für Tag bei derselben Kreuzung vorbeifährt, an der ein Linienbus links rüber muss. Und wartet. Und die entgegenkommenden Autos ungerührt fahren. Und zwar rund 30 Meter. Dann stehen sie nämlich bei einer roten Ampel. Zeitgewinn: null.
Morgen für Morgen wartet der Bus mit den vielen Menschen, für nichts. Erst wenn die Schlange vor der Ampel so lange ist, dass das nächste Auto dem Bus im Weg stehen würde, wird er endlich durchgelassen.
Und man denkt sich: Vielleicht klappt es in der kleinen Welt doch auch nicht. Wäre schade.