Hühner und Erbsen
Von Andreas Schwarz
Der Mensch, der sich ja als Krönung der Schöpfung versteht, hat lange nicht verstanden, dass auch das Tier abseits von Hund und Kanari Gefühle hat. Und die behandelt er mies – nicht, weil er Tiere zum Verzehr schlachtet (das liegt in der Natur, seit es fleischfressende Dinosaurier, Tiger und Löwen gibt). Sondern weil er sie bis dorthin unter Bedingungen hält/transportiert, die erlauben, dass ein Kilo gemischtes Faschiertes im Supermarkt 3,98 Euro kostet. Und er es kauft.
Dagegen kann man ankämpfen. Oder sich lächerlich machen: Die deutsche Tierrechtsorganisation Peta kritisiert Redewendungen, in denen Gewalt an Tieren verherrlicht werde: „Mit dir hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen“ oder „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ stünden für ein System der Tierausbeutung, das es subito zu beenden gelte. Peta schlägt vegane Alternativen vor, beispielsweise „Zwei Erbsen auf eine Gabel laden“.
Da würden, apropos Gefühle, sogar die Hühner lachen.
andreas.schwarz@kurier.at