Hohes Kleinod ist der gute (Nach)name
Nik P. hat unlängst seiner designierten Frau und Managerin Karin auf den Malediven einen Heiratsantrag gemacht, welcher von ihr, völlig zurecht, mit „Ja“ beantwortet wurde. Ich hoffe, dass in ihrem Hafen der Ehe keinerlei Kriegsschiffe vor Anker liegen werden und wünsche den beiden selbstverständlich nur das Beste. Die Frage, die sich den zwei Turteltauben nun stellt, ist die der pikanten Auswahl des Nachnamens. „Willst du meinen Buchstaben annehmen?“, wird Nik seine Karin (P.) wohl nicht gefragt haben. Aber selbst wenn, ist es doch ein völlig anachronistischer Gedanke, dass die Frau, den Nachnamen des Mannes anzunehmen hat, oder? Doppelnamen oder die Lösung, dass jede Partei, den ihr angestammten Zunamen behält, sind mittlerweile, Göttin sei Dank, state of the art. Selbst wenn ein Familienname in Form und Funktion den anderen mehr als nur deutlich überrundet. In diesem konkreten Fall hieße unser frisch vermähltes Paar entweder Karin und Nik Candussi respektive Karin und Nik Presnik oder eben Karin und Nik Candussi-Presnik beziehungsweise Karin und Nik Presnik-Candussi. Für einen waschechten Tiroler wären die beiden letzten Optionen wohl ein artikulativer Herzinfarkt. Ein mir bekanntes Pärchen (Sie: Schicker, Er: Krahfuss) konnte sich leider nicht auf den äußerst sympathisch anmutenden Doppelnamensweg einigen und verbleibt, nach wie vor, unverheiratet. Ich für meinen Teil mag meinen Nachnamen, ob seiner Seltenheit, ganz gern und würde ihn dennoch jederzeit für den Nachnamen meiner mir Angetrauten eintauschen, so sie das will.
Nicht weil der Name nur Schall und Rauch ist, wie es Goethe seinem Faust schon in den Mund gelegt hat, sondern weil Nik P. mir auch in dieser Angelegenheit ein textliches Vorbild ist: Einen Herren, der deinen Namen trägt.