Harry fehlt, aber kommt Andrew?
Von Lisbeth Bischoff
Coronabedingt konnten nur Familie und enge Freunde der Beisetzung des am 9. April 2021 mit 99 für immer abgetretenen Ehemanns der britischen Königin über fast 73 Jahre, Philip, auf Schloss Windsor beiwohnen. Kommenden Dienstag findet in der Westminster Abbey ein Gedenkgottesdienst statt.
Zahlreiche Vertreter der europäischen Hocharistokratie haben bereits zugesagt, etwa das spanische, das schwedische und das niederländische Königspaar samt Prinzessin Beatrix.
Ein Gerücht hält sich hartnäckig: Prinz Andrew soll Queen Elizabeth II. (95) begleiten. Obwohl er jüngst eine Missbrauchsklage außergerichtlich geklärt hat, gilt er weiterhin als "Persona non grata", wenn es sich um Repräsentationspflichten fürs Königshaus oder die Übernahme von Schirmherrschaften handelt. Schon im Jänner hatte er alle militärischen Titel abgegeben.
Der 61-Jährige darf Familienfeiern nur noch als Privatmann besuchen. Allerdings steht ihm die Teilnahme an einem weiteren Termin zu, der Beisetzung seiner Mutter. Somit wird Andrew vorerst wohl kaum in der Öffentlichkeit zu sehen sein.
Einer der durchaus dabei sein könnte, kommt nicht. Die Rede ist von Prinz Harry (37). Durch einen Sprecher ließ er verlautbaren, dass ihm derzeit ein Besuch in seiner Heimat nicht "sicher" genug sei. Seit seinem Rückzug aus dem Königshaus steht dem Enkel der Queen kein Polizeischutz im Vereinigten Königreich mehr zu.
Trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen gibt es ja immer wieder Pannen. 1982 drang ein Verwirrter bis ins Schlafzimmer der Regentin vor. Als US-Präsident George W. Bush 2003 im Palast übernachtete, schlich sich ein Daily Mirror-Reporter als Diener an, um zu knipsen.
1974 gab es einen Entführungsversuch von Prinzessin Anne, 1993 einen Sitzstreik von Atomkraftgegnern im Park und 2004 kletterte "Batman" im Ostflügel eine Etage empor. Dagegen nützten auch die mit Stacheldraht gesicherten Mauern nichts.