Große Stapfen
Von Andreas Schwarz
Zur Zeit sind Fußstapfen in aller Munde. Die großen. So klein von Wuchs kann der Mensch gar nicht sein, dass die Fußstapfen, die er beim Zurücktreten hinterlässt, nicht groß, zu groß, gar gewaltig wären. Und es gleichzeitig, das ist ganz wichtig, wieder nicht sind.
Die Fußstapfen von Matthias Strolz z. B. seien natürlich groß, aber „nicht generell zu groß“, hat ein Mitstreiter des abgehenden NEOS-Chefs gesagt. Seine Nachfolgerin will nicht versuchen, in seine Fußstapfen zu treten, sondern „neue Fußstapfen aufbauen“ (Presse) bzw. „setzen“ (Krone).
Klar, in Fußstapfen kann man auch schwimmen, sogar zu zweit, wie die Nachfolgerinnen der Glawischnig Eva erfahren mussten. Dann wieder trat „die Hanni in die Fußstapfen Prölls“, die waren natürlich groß, aber bei ihrer ersten Wahl auch nicht zu. Demnächst werden die Stapfen des Wiener Bürgermeisters und des Kammerbosses frei (groß), irgendwann wohl die eines Ex-Kanzlers und Parteichefs (nicht zu groß) – und dann latscht hoffentlich auf längere Zeit eh wieder jeder in seinen eigenen Stapfen weiter.
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