Geburt bringt königliche Pflicht
Von Lisbeth Bischoff
Es ist das erste Mal, dass eine Tochter des norwegischen Kronprinzen als Erbin eines Throns geboren wird. Bei der Taufe spricht Opa Harald, immerhin der König von Norwegen: „Ingrid Alexandra leitet eine neue Epoche in Norwegens Geschichte ein, denn mit ihr ist die erste Thronerbin in der über eintausendjährigen Geschichte des Königreiches geboren. Viele werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass es Zeit war!“
Nun wird sie also 18 Jahre und kann ihre Volljährigkeit feiern. Die norwegischen Streitkräfte ehren die künftige Thronfolgerin (nach Papa Kronprinz Haakon) mit einem Geschenk mit Knalleffekt: Um 12 Uhr werden von allen Salut-Stationen 21 Schüsse abgegeben. Diese Ehre wird ihr auch in Zukunft zu besonderen Anlässen zuteil.
Prinzessin Ingrid-Alexandra steht in der Thronfolge hinter ihrem Vater Kronprinz Haakon auf Platz 2. Der für Haakon und seine Schwester Märtha Louise noch geltende Vorrang männlicher Thronfolger ist seit 1991 abgeschafft.
Auch in der britischen Thronfolge ist Ingrid auf dem 67. Rang vertreten, allerdings hinter ihrem jüngeren Bruder Sverre Magnus. Die Regeln der britischen Thronfolge sehen immer noch vor, dass die Söhne in Reihenfolge ihrer Geburt vor den Töchtern ein Anrecht auf den Thron haben.
Für Prinzessin Ingrid Alexandra hat die Ausbildung zur Königin schon längst begonnen. Auch steht sie im Austausch mit internationalem royalen Nachwuchs, um sich auf die Zeit der Führungsverantwortung vorzubereiten.
Doch die Zeit drängt nicht, denn noch hält ihr Opa, König Harald, das Zepter fest in der Hand. Als zukünftige Regentin von Norwegen ist sie sicher auch eine begehrte Heiratskandidatin. Die Frage wird sein, wie geht der Ehemann mit seiner Rolle als Prinzgemahl um? Immer fünf Schritte hinter der Queen – das beherrschte unbeschadet bis dato nur einer: der Herzog von Edinburgh, der längst dienende Prinzgemahl in der britischen Geschichte.