Kolumnen

Für die persönliche Freiheit lohnt es sich zu kämpfen

Anders als es sich ihr späterer Schwiegervater König Olav V. gewünscht hat, kommt Sonja am 4. Juli 1937 nicht als Adelige in Oslo zur Welt. Die nicht standesgemäße Liaison des royalen Sprösslings Harald stößt auf wenig Begeisterung bei Hofe. Das Paar kämpft neun Jahre lang um seine Liebe.

Sonjas Mutter fleht die Tochter an: "Er ist ein Prinz und wird einmal König werden. Heiraten kann er Dich niemals.“

Erst als die norwegische Regierung erklärt, dass eine Hochzeit weder gegen die Verfassung der konstitutionellen Monarchie verstößt noch dem Ansehen des Königshauses schadet, lenkt König Olav V. ein.

Gerüchten zufolge drohte Harald seinem Vater, für immer ledig zu bleiben, wenn er Sonja nicht heiraten darf. Das wäre für den Erhalt der Monarchie eine wirkliche Katastrophe gewesen, da aufgrund des fehlenden Nachwuchses auch kein Thronfolger parat gestanden wäre.

Papa König gibt am 19. März 1968 seine Einwilligung zur Hochzeit. Der Verlobungstag wird für ihn zur großen Überraschung. Die Menschen reagieren begeistert auf das unerwartete Ereignis und bringen dem Paar Ovationen dar.

Noch im selben Jahr wird Hochzeit gefeiert: am 29. August im Dom zu Oslo. Der Hochadel ist vollkommen versammelt.

Bischof Birkeli führt bezüglich der Herkunft der Braut in seiner Predigt aus: "Heute ist ein neues und festes Band zwischen der königlichen Familie und dem Volk geknüpft worden.“

Das Volk stört der Standesunterschied des Kronprinzenpaares nicht, sie schließen das neue Mitglied der königlichen Familie, Prinzessin Sonja, sofort in ihr Herz.

Gestern, Sonntag, feierte König Harald seinen 84. Geburtstag. Schon mehrmals hat er aus gesundheitlichen Gründen seinem Sohn Haakon Magnus von Norwegen die Amtsgeschäfte übergeben. Abdanken will er nicht: König bleibe man bis ans Lebensende, findet er.

So hat es auch sein Vater, König Olav V. gehandhabt, der von 1957 bis zu seinem Tode am 17. Jänner 1991 regierte. Kronprinz Haakon muss warten.