Familienzuwachs
Von Lisbeth Bischoff
Ohne Adoption wäre die schwedische Monarchie bereits Geschichte. Alle Kinder von König Karl XIII. (1748-1818) verstarben und so konnte er keinen Erben vorweisen. 1809 entschließt sich der König, seinen Neffen Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg zu adoptieren.
Nach nur sechs Monate verunglückt dieser bei einem Reitunfall tödlich. Also wird der französische Marschall Jean-Baptiste Bernadotte (1763-1844) 1810 vom König adoptiert. Mit seiner Frau Désirée hat er bereits Nachwuchs. Als Karl XIV. regiert er bis zu seinem Tod. Er gilt bis heute als Begründer des schwedischen Königshauses.
Seinen Nachnamen Bernadotte trägt die Königsfamilie auch heute noch.
Doch nicht nur fehlende Thronfolger sind Gründe für eine Adoption. Maria Antonia Josepha Johanna wird als 15. Kind und letzte Tochter von Kaiser Franz I. von Lothringen und Maria Theresia von Österreich in Wien geboren.
Sie wird aus Gründen der Staatsräson mit dem französischen Thronfolger, dem späteren König Ludwig XVI., verheiratet. Aus der 14-jährigen österreichischen Erzherzogin Maria Antonia wird die französische Kronprinzessin Marie Antoinette.
Noch bevor sie selbst Mutter wird, nimmt sie den dreijährigen Bauernsohn Jacques auf und ändert seinen Namen in Armand. 1788 sucht Marie Antoinette für ihre Tochter Marie-Thérèse-Charlotte eine Spielkameradin und findet sie in Marie-Philippine und nennt sie Ernestine. Um 1790 adoptiert die Königin drei Waisenmädchen.
Auch König Abdulla von Jordanien hat eine Adoptivschwester. Sein Vater, König Hussein, nimmt mit seiner dritten Frau Alia die dreijährige Abir zu sich. Die Mutter des palästinischen Mädchen stirbt, als ein Flugzeug über einem Flüchtlingslager abstürzt.
Der Vater konnte Abir nicht versorgen. Königin Alia stirbt kaum ein Jahr später mit 28 Jahren bei einem Hubschrauberabsturz. Abir Muhaisen nimmt keinen Platz in der jordanischen Thronfolge ein.