Fake sports
Von Andreas Schwarz
Wenn die Welt nur darauf wartet, dass die Wachau in voller Marillenblüte steht; wenn im Garten die Zwerge poliert und die Grashalme gekämmt werden (oder umgekehrt); wenn im Regionalradio „Veronika, der Spargel wächst“ geträllert wird – dann ist er da, der Lenz. Und mit ihm landauf, landab der Radfahrer.
Letzteres ist gut für Umwelt und Gesundheit. Aber bei Beidem wird geschummelt. Denn unter die Räder mischen sich immer mehr Gefährte, die so tun, als wären sie zum Strampeln da. Bei denen aber ein kleiner (oft unzulässig aufgemotzter) Motor dafür sorgt, dass der Berg nicht so steil und die Ebene nicht so lang ist: die E-Bikes.
Sie führen zu mehr Unfällen und zu Grimm beim überholten Radler. Sie sind wie Ski mit eingebautem Drehmotor zum Schwingen. Oder Laufbänder, die sich von selbst drehen: Fake sports. Die Steigerung gibt’s auch schon: E-Roller, mit denen Kinder ganz ohne zu treten in die Schule rollen.
Da ist einem beim Gesäß, auf dem man als ehrlicher Radler sitzt, jeder Gartenzwerg lieber.
andreas.schwarz@kurier.at