Ende der Heldensaga
Wir waren EM. Zumindest während der grandiosen Qualifikation vor zwei, drei Jahren. Wir waren Salzburg. Wer weiß, wie die Mannschaft nächstes Jahr aussehen und abschneiden wird.
Wir sind noch immer wütend, weil das Tor nach einem falsch entschiedenen Eckball gefallen ist. Eine Dolchstoßlegende und der Referee aus Russland. Was gibt es Schöneres. Dass Marseille ein Elfer vorenthalten wurde? Egal. Dass die Salzburger beim Eckball geschlafen haben? Geht halt unter in der Heldensaga.
Aber egal. Salzburg ist wütend und stolz – heißt es mancherorts nach dem Aus im Semifinale der Europa League. Fußball emotionalisiert. Fußball verbindet – wenn es um Erfolge außerhalb von Österreich geht. Dann ist alles rot-weiß-rosarot. In der Liga aber ist Schluss mit Szenenapplaus für die Bullen.
In Spanien machen die gegnerischen Spieler ein Spalier, wenn eine Mannschaft als frühzeitiger Meister bei einem Meisterschaftsspiel auf dem Rasen einmarschiert. Sonntag kann Salzburg Meister werden. Eine Woche später spielt man bei Rapid. Wetten, dass es kein Spalier gibt. Dabei läge es an den Klubverantwortlichen, den Fans in der Liga Respekt vorzuleben.guenther.pavlovics