Kolumnen

Die Stimme

 

Es war vor gut einem Jahr, im Café des Hotel Imperial: Der Herr mit der leisen und markanten Stimme erzählte dem Autor dieser Zeilen für ein Buch von seinen Kindheitsurlauben in Triest, den Fahrten mit des Onkels Fiat Topolino nach Grado und von seiner später auch familiären Beziehung in das Seebad. Was immer Peter Matić sprach, man mochte ihm stundenlang zuhören. Nicht nur, weil er ein famoser Schauspieler und Erzähler (und die Synchronstimme Ben Kingsleys) war, sondern einer dieser feinen alten Herren, die auch etwas zu erzählen hatten. Und der dabei so jung war.

Vor zwei Monaten durfte das Buch präsentiert werden, in der italienischen Botschaft in Wien. 150 Gäste kamen, nicht wegen Grado, sondern weil Peter Matić, der

Burg- und Reichenau- und Hörbuch-Star, daraus vorlas. Klein, bescheiden saß er da und machte mit seiner großen Stimme aus einem schlichten Text ein Ereignis. Jetzt ist die Stimme verstummt. Adieu, großer Meister!

andreas.schwarz@kurier.at

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