Die ewigen Zweiten
Von Lisbeth Bischoff
Der berühmteste "Zweite" ist der Vater von Queen Elizabeth II., George VI. Als sein Vater, König George V., 1936 stirbt, hinterlässt er neben seiner Frau Mary, die beiden Söhne Edward und Albert. Edward VIII. wird zum König ernannt. Zur Krönung kommt es nicht. Weil Kirche und Königshaus eine Ehe mit der bürgerlichen und zweifach geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson ablehnen, dankt er nach 328 Tagen Regentschaft ab.
König wird sein jüngerer Bruder Albert. Tochter Elizabeth ist zehn Jahre alt, als ihr Vater 1936 den Thron besteigt. Und sie ist plötzlich Kronprinzessin.
Auch Albert II. war nicht für den belgischen Thron bestimmt. Doch als sein kinderloser Bruder, König Baudouin, 1993 an Herzversagen stirbt, muss er einspringen - widerwillig. Lieber wäre ihm gewesen, sein Sohn Philippe hätte gleich übernommen. Doch König Baudouin verfügt, dass sein Bruder Albert vorerst den Thron übernimmt, denn er hält Philippe nur als mäßig begabt. Albert II. ist der erste belgische Monarch, der am 21. Juli 2013 gänzlich freiwillig abtritt.
Kronprinz Frederik von Dänemark hat mit seinen vier Kindern für ausreichend Thronfolger-Ersatz gesorgt. Daher hat sein Bruder, Prinz Joachim, sein eigenes Aufgabengebiet gesucht. Das dänische Verteidigungsministerium verpflichtet Joachim als Attaché, als offizieller Vertreter seines Heimatlandes, in Paris.
Einen ganz anderen Weg wählt Prinz Harry. Nach der Hochzeit mit der US-amerikanischen Schauspielerin Meghan Markle fordert das Herzogpaar von Sussex die Gleichstellung zu Harrys Bruder William, der hinter Vater Charles an zweiter Stelle der Thronfolge steht und auch mehr Privatleben. Die Möchte-gern-Teilzeit-Royals brechen mit der königlichen Familie und wandern nach Kalifornien aus.
Obwohl Zweitgeborene, wird in Monaco Prinzessin Gabriella mehr im Rampenlicht stehen als ihr Zwillingsbruder und Thronfolger Jacques. Papa Albert weiß, wie das ist. Er hat zwei Schwestern!