Der Impfplan
Von Andreas Schwarz
Nur ein Einzelfall, natürlich. Eine 86-jährige Wienerin wird von ihrer Tochter am erstmöglichen Jänner-Tag via Internet zur Corona-Impfung angemeldet. Nach zwei Wochen Nachfrage bei 1450: Wieso haben wir bisher keine Bestätigung? „Ihre Mutter ist nicht angemeldet, aber Sie können es jetzt telefonisch tun.“
Vier Wochen später, es klingelt in aller Herrgottsfrüh: „In eineinhalb Stunden im 15., Pfizer.“ – Schmarren, die Mutter (Bluthochdruck, Rheuma) schläft noch. – „O. k., nächster Termin vielleicht am 1. März, aber der Computer ist abgestürzt, ich rühr’ mich.“ Niemand rührt sich. Nachfrage unter 1450: „Nein, alle Termine sind vergeben.“
Wochen später, noch eine Nachfrage: Wie sieht’s aus mit …? – „In der ersten und zweiten März-Woche werden die neuen Termine vergeben, Sie werden verständigt.“ – Wann? – „Danach.“ Danke verbindlichst.
Nur ein Einzelfall? Herr Anschober, bitte: Nie, nie mehr das Wort Impfplan sagen. Was für ein Plan?
andreas.schwarz@kurier.at