Der Erfinder des Windsor-Knotens
Von Lisbeth Bischoff
Nachdem Edward der VIII. 1936 König wird, dankt er nach nur 325 Tagen Regentschaft ab, weil Kirche und Königshaus eine Ehe mit der bürgerlichen und noch dazu zweifach geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson ablehnen. In seiner Abdankungsrede sagt er: "Es ist mir unmöglich, meine Pflichten als König so wahrzunehmen, wie es mein Wunsch ist – ohne Beistand und Unterstützung jener Frau, die ich liebe!" Ein Jahr später heiratet er sie im Exil in Frankreich. Der britische Königshof straft die Liebenden mit Nichtachtung.
In die Geschichte eingegangen ist Edward aber auch als Mode-Ikone. Der Windsor-Stil prägte seine Zeit. Vom Bademantel über handgenähte Hausschuhe bis hin zum Windsor-Knoten, eine spezielle Art, die Krawatte zu binden. Die meisten "Kreationen" hinterlassen beim Volk nur ein Lächeln. Er wird wegen der "eduardischen Mode-Exzesse" von der konservativen Gesellschaft als Schneiderpuppe verhöhnt.
Der Herzog von Windsor hatte Tausende Anzüge und seine Frau nicht weniger Kleider – alles haben sie in ihr Pariser Palais mitgenommen. Viele Jahre später hat Dodi Al-Fayed dieses Anwesen gekauft. Er wollte mit Diana dort wohnen. Sein Plan war, die Garderobe und die Schmuckstücke von Edward & Wallis zu versteigern.
Durch den Unfalltod von Dodi und Diana verzögerte sich das bis 1998. Es war die größte Auktion, die es je bei Sotheby’s gab (Wert: 7,3 Millionen Euro). Es war eine Weltsensation, als die Exponate der Fashion-Ikone unter den Hammer kamen.
Übrigens: Die Enthüllung einer Statue zum 100. Geburtstag von Edwards Mutter, Queen Mary, bringt die Windsors 1967 wieder zusammen. Nach seinem Tod wird Edward aus seiner Verbannung geholt und im Schatten des Windsor Castle begraben.
Als Wallis Simpson 14 Jahre später stirbt, schenkt ihr die königliche Familie ein Grab direkt neben ihrem Mann. Die Liebe siegt über das strenge Hofprotokoll.