Kolumnen

Der adrette Kadett Philip begeistert eine 13-Jährige, die heutige Queen

Anschließend schreibt die kleine Lilibet Liebesbriefe an den mittellosen dänisch-griechischen Prinzen deutscher Abstammung. 1946 – zwölf Jahre nach dem Kennenlernen – schenkt er ihr schließlich den Verlobungsring – mit Diamanten aus dem Diadem seiner Mutter.

1947 schwören sich Philip und die damalige Prinzessin Elizabeth in der Westminster Abbey in London vor 2.000 Gästen ewige Treue. Sie sollte halten bis heute - trotz aller Höhen und Tiefen, die das Königshaus in den vergangenen Jahrzehnten zu überwinden hatte.

Philip, der Herzog von Edinburgh, der Mann, der nach eigenen Worten „nach der Verfassung gar nicht existiert“, hat auf eigene Weise die Sympathie der Briten gewonnen.

Am 10. Juni feiert Prinz Philip seinen 99. Geburtstag und kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Bereits seine Kindheit war unruhig. Seine Mutter, Prinzessin Alice von Battenberg, lernt 1902 bei der Krönung von König Edward VII. Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark kennen.

Ein Jahr später heiraten die beiden in Darmstadt. Es kommt zu einem Zwischenfall: Alice von Battenberg ist nervös und antwortet auf die Frage, ob sie Prinz Andreas heiraten möchte mit Nein, und auf die Frage, ob sie schon vergeben sei, mit Ja.

Philip ist das Nesthäkchen unter den fünf Kindern. Doch seine Eltern entfremden sich schnell. Die Mutter kränkelt, der Vater zieht mit seiner Geliebten, der Comtesse Andrée de la Bigne, nach Monaco.

Gut wird der Herzog von Edinburgh die Geliebte seines Vaters nicht in Erinnerung haben. Denn als sein Vater 1944 stirbt, verschwindet Alice mit seinem Erbe. Als Philip nach Monaco kommt, um das Erbe seines Vaters abzuholen, findet er nur noch einen Rasierpinsel, einen Siegelring und einen großen Berg von Schulden vor.

Doch an der Seite von seinem „Würstchen“, wie er die Queen liebevoll nennt, dürfte sich Prinz Philip zumindest finanziell schnell erholt haben.