Das Gerangel um Rang und Namen
Von Lisbeth Bischoff
Damit hat Ihre Majestät kaum gerechnet. Die Entscheidung der dänischen Königin Margrethe II. (82), dem jüngeren Sohn und seinen vier Kindern den Prinzessinnen- bzw. Prinzentitel zu entziehen, führte zum Familienstreit. Zwar entschuldigte sie sich in aller Öffentlichkeit, aber ihr Entschluss bleibt laut Pressemitteilung des Hofes bestehen: „Die Nachkommen Seiner Königlichen Hoheit Prinz Joachim dürfen ab dem 1. Jänner 2023 nur noch die Titel Graf und Gräfin von Monpezat führen, die bisherigen Titel Prinz und Prinzessin von Dänemark erlöschen.“
Auch König Charles III. möchte das Königshaus ja „verschlanken“. Das könnte vor allem seinen zweitgeborenen Sohn, Prinz Harry, treffen. Nach dessen Rücktritt von königlichen Pflichten nennt er sich zwar nicht mehr „Königliche Hoheit“, doch den Herzogtitel führt er weiter. Seine Großmutter, die Queen, machte ihn an seinem Hochzeitstag am 19. Mai 2018 zum Herzog von Sussex. Herzogtümer sind nur männlichen Nachkommen des Monarchen vorbehalten. So müsste etwa Charlotte, die Tochter von Thronfolger William, einen Herzog heiraten, um Herzogin zu werden – so will es die Tradition. Doch Charlotte kann den Titel „Princess Royal“ erhalten. Er ist der ältesten Tochter des jeweiligen Monarchen vorbehalten und das auf Lebenszeit.
Aktuell hat diesen Titel Prinzessin Anne, verliehen von ihrer Mutter, der Queen. Was damals für Aufsehen sorgte: denn die Titelvergabe ist einem Monarchen vorbehalten und nicht einer Monarchin. Doch Elizabeth II. setzte sich schon damals durch. Wie flexibel das Königshaus sein kann, zeigte sich bei Camilla. Zu ihrem 70. Thronjubiläum beschloss die Queen, dass Camilla an der Seite von König Charles III. in den Stand der „Queen Consort“ als Ehepartner eines regierenden Monarchen erhoben wird. Sehr zum Unmut von William und so mancher Briten, die die einstige Gegnerin von Diana, nicht als Königin tituliert wissen möchten.