Gute Kellner sind nicht unfreundlich. Das haben sie mit guten Gästen gemeinsam
Auf gutem Fuß. Es gibt Berufsgruppen, mit denen sollte man sich gut stellen. Oder zumindest nicht mit ihnen verfeindet sein. In jungen Jahren gehören da etwa Mathematikprofessoren dazu, später dann Vermieterinnen und Zahnärzte.
Am wichtigsten aber ist, mit Kellnern ein gutes Einvernehmen zu haben. Das ist im Prinzip auch gar kein Problem. Kellner und Kellnerinnen sind üblicherweise nämlich umgängliche Zeitgenossen, sonst hätten sie den Beruf nicht gewählt.
Entgegen anderslautenden Klischees sind unfreundliche Keller übrigens auch in Wiener Kaffeehäusern nicht erwünscht. Niemand mag es, schlecht behandelt zu werden. Nicht einmal die Wiener, obwohl die das Leiden an der Welt kultiviert haben wie kein anderes Volk.
Der Gast ist kein Feind. Im Café Kralicek jedenfalls wird großer Wert darauf gelegt, dass die Kellner nett sind. Was sollte ein guter Kellner noch mitbringen?
Hauptsächlich sollte er aufmerksam sein. Das ist sehr wahrscheinlich die wichtigste Eigenschaft des Kellners. Wenn man hungrig oder durstig ist, will man was bestellen und nicht ewig warten, bis man die Gelegenheit dazu bekommt. Ähnlich frustrierend ist es, wenn man das Café irgendwann dann doch verlassen will und niemand herschaut, bei dem man zahlen kann.
Ansonsten genügt es vollkommen, wenn Kellnerinnen und Kellner einfach nur höflich und professionell ihren Job machen. Kommt dann noch ein gepflegter Schmäh dazu, ist wirklich alles gut.
Für den guten Kellner sind Gäste keine Feinde, und das vermittelt er ihnen auch. Das bedeutet umgekehrt, dass auch die Gäste sich ihm gegenüber entsprechend respektvoll verhalten sollten. Ein gutes Trinkgeld versteht sich sowieso von selbst.
Das Café Kralicek ist ja auch deshalb so angenehm, weil hier nicht nur die Kellner nett sind, sondern auch die Gäste.