Kolumnen

Auf den Dackel gekommen

Corona ließ es nicht zu, das Jubiläum termingerecht im Jänner dieses Jahres zu feiern. Doch jetzt wird der dänischen Monarchin am 10. September ein Programm geboten, das ganz nach ihrem Geschmack sein dürfte. Zuerst grüßt "Danmarks Dronning" (Königin) mit Familie vom Balkon des Schlosses Amalienborg.

Am Abend folgt eine Gala im Royal Theatre. Tags darauf wird mit einem noblen Dinner auf Schloss Christiansborg weitergefeiert. Neben der Familie werden auch befreundete Royals wie etwa das schwedische Königspaar erwartet.

Margrethe II. gilt als Originellste unter Europas gekrönten Häuptern. Davon konnte ich mich selbst überzeugen. Es bleibt mir unvergesslich, als sie zur Audienz mit ihren beiden Kurzhaardackeln im Salon mit den Worten "Balthazar, Celimene, kom til mor!" ("Kommt zu Mami!") erscheint.

Eine Hundeliebe, wie sie auch Königin Elizabeth II. (96) kennt – sie besaß mehr als 30 Corgis. Eine Rasse, die sie mit ihrer Schwester Margret kreierte, als sie einen von deren Dackelrüden mit Susan, der Lieblingshündin der Queen, kreuzte. Von Susan stammen alle royalen Corgis ab.

Elizabeth wollte sich nicht einmal bei ihrer Hochzeit mit Philip von Susan trennen. Daher versteckte sie sie bei der Kutschenfahrt durch London unter dem Teppich. Als Susan 1959 verstarb, entwarf die Queen den Grabstein.

Berühmtheit erlangt der letzte königliche Corgi: Willow hatte zur Eröffnung der Olympischen Spiele in London 2012 neben der Queen und "James Bond" Daniel Craig seinen großen Auftritt. Das Video hatte auf YouTube 56 Millionen Aufrufe. 2015 aber macht Elizabeth Schluss mit der Zucht. Sie wolle nach ihrem Tod keinen Hund zurücklassen.

Ihre Zuneigung zum besten Freund des Menschen blieb grenzenlos. Ein Gerücht hält sich hartnäckig: Die Corgis wurden von einem eigenen Butler bedient, der ihnen das Fressi auf ausgedienten Silberschüsselchen aufzutragen hatte. Ein Leben wie Gott in Frankreich oder wie ein Corgi in England!