Von Erdöl über Enteiser bis zu Bodenhalt durch Kresse
Von Heinz Wagner
Drei Schalen mit Erde und Kresse – oder auch nicht, bezogen auf die Pflanze. In alle drei Schälchen hatten Catalin, Hampar, Moritz und Lorenz Kresse-Samen eingesetzt. Allerdings hatten sie in eine Schale 10, in eine 20 und in die dritte gar keine Tropfen Erdöl hinzugefügt. In der letztgenannten Probe waren etliche Pflanzen, in jener mit 20 Erdöltropfen keine gewachsen.
Aber nicht nur was zu sehen war, dokumentierten die vier Schüler, sie eruierten auch den pH-Wert. Erdöl enthält Schwefel, in der Erde wird dann Schwefelsäure freigesetzt und die senkt diesen Wert. Je niedriger, desto sozusagen saurer – Batteriesäure hat zum Beispiel einen Wert unter 1, Zitronensaft und Essig ca. 2,5, Blut einen von 7,4.
Die Bodenprobe ohne Erdöl kam auf 7,4, jene mit der 20-Tropfen-Verunreinigung auf 7,0.
Tödliches Ende
Die Auswirkung von Enteisungsflüssigkeit auf die Umwelt untersuchten Manami, Isabella, Jennifer und Sophie. Die vier Jungforscherinnen machten die Auswirkungen des zu zwei Drittel aus Glykol bestehenden Mittels, das die Vereisung von Flugzeugtragflügeln verhindert, anschaulich sichtbar. Sie hatten während der Forschungsphase sowohl einen Kaktus als auch Kresse damit gegossen. Bei der Kresse stand ein Behälter so gegossen und ein nur gewässerter einander gegenüber: Grün der letztgenannte, braun der erstere. Tödlich endete das Experiment auch für die Larven von Schwarzkäfern, die erstickten, weil diese Flüssigkeit Sauerstoff entzieht.
Wie Kresse den Boden (auf-)hält
Ein Schuss Wasser in zwei Glasschalen geschüttet – und schon demonstrieren Vicky, Janna, Elena und Carla in Sekundenschnelle und höchst anschaulich, wie Pflanzen die Erosion von Böden verhindern. Wo nur Erde ist, löst sich diese schnell auf und verteilt sich im Wasser. Wo ein wenig Kresse wächst, bleibt die Erde unter dieser, die restliche löst sich auch schnell auf. Ibn jener Schale, in der schon ordentlich viel Kresse auf der Erde gewachsen ist, bleibt der Bodenuntergrund stabil.