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"Gebärende Maria" nach Vandalenakt auf Herbergssuche in Linz

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Viel Spaß beim Lesen. 

Die Nationalratswahl hat am Sonntag in Linz für die SPÖ weniger Verluste gebracht, als man erwarten hätten können. Offenbar unterscheiden die Linzerinnen und Linzer genau, wer zur Wahl steht. Und in Linz ist ja nach der Wahl gleich wieder vor der Wahl. Die Bürgermeisterwahl steht an. Und Dietmar Prammer (SPÖ) sieht das schon realistisch, wenn er sagt, dass sich seine SPÖ nicht auf dem angesichts der Vorzeichen in Linz achtbaren Ergebnisses nicht ausruhen kann. 

Bei einem ersten heißen Eisen will er sich nicht die Finger verbrennen. Denn in der Herbergssuche für die "gebärende Maria" - die im Mariendom geköpfte und so umstrittene Skulptur der Künstlerin Esther Strauß - ist er kein Türöffner. Das überlässt er der Zuständigkeit der ÖVP-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer, die in dieser Frage mutig vorgeprescht ist. 

Denn sie hat völlig recht: Diese Maria ist abgesehen von dem wichtigen Impuls, die Rolle der Frau in der Kirche immer wieder neu zu verhandeln, ein Zeitdokument, das sich Stadt und/oder das Land sichern sollten. 

Ob sich Prammer bei allen Themen, die im Wahlkampf noch auf die Stadt zukommen werden, dran halten wird, sich nicht einzumischen, wenn die Frage nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fällt? Wohl nicht. Außerdem darf jemand, der Bürgermeister werden will, ruhig den Mut aufbringen, eine Meinung zu äußern. Auch wenn das Thema so kontroversiell diskutiert wird wie die gebärende Maria. (Das gilt übrigens auch für Landeshauptleute.)