Wissen/Gesundheit

Was während des Schlafs im Körper passiert

Den ganzen Tag schlafen – und die Nacht hindurch auch noch. Wer sich eine ordentliche Erkältung oder Grippe eingefangen hat, kennt das: Ein Schlafbedürfnis, das kaum zu befriedigen ist. „Schlaf dich gesund“, rieten früher Mütter und Omas und zogen die Decke hoch.

„Der Körper reagiert auf die Herausforderungen des Immunsystems mit mehr Schlaf“, erklärt Schlafforscher Gerhard Klösch von der Medizinischen Uni Wien diese Vorgänge. Doch auch ohne Krankheit brauchen wir ausreichend Schlaf.

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Entzündungsprozesse entstehen früh

Laut einer US-Studie reichen bereits zwölf Tage mit jeweils vier Stunden Schlaf, damit unterschwellige Entzündungsprozesse entstehen. „Ohne Schlaf hat unser Immunsystem ein Problem“, sagt Klösch. Warum? „Der Aufbau der Killerzellen des Immunsystems passiert bevorzugt nachts.“

Reparaturmechanismen laufen an

Wenn Körper und Geist vermeintlich ruhen, läuft eine Vielzahl von Reparaturmechanismen ab. „Vor allem in den Phasen des Non-REM-Schlafs findet die Reparatur der Hardware – also der Zellen – statt“, erklärt Klösch.

Im Schlaf wechseln sich REM-Phasen (von Rapide Eye Movement, also schnelle Augenbewegungen), in denen wir etwa träumen, mit Non-REM-Phasen ab.

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„Gerade in diesen Phasen funktioniert die Zellreparatur besonders gut.“ Das sei auch der Grund, warum man gesünder und sogar jünger wirkt, wenn man ausgeschlafen ist.

Gehirn braucht Erholung

Besonders wichtig ist die nächtliche Erholung für das Gehirn. „Die Muskulatur hat ihre eigenen Rhythmen von Aktivitäts- und Ruhephasen. Aber für das Gehirn ist Schlaf essenziell“, erklärt Forscher Klösch.

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Das sei aber kein Abschalten, sondern eine „nach innen gerichtete Aktivität: Das Gehirn beschäftigt sich mit sich selbst und räumt auf.“

Dazu gehört etwa, die „Konsolidierung des Gedächtnisses, die im Schlaf besonders gut funktioniert“. Davon profitiert man etwa beim Lernen. Und: „Was tagsüber passiert ist, wird be- und verarbeitet.“

Psychisch belastbarer, weniger gereizt

Sogar die psychische Belastbarkeit hängt eng mit der Nachtruhe zusammen. „Wer ausgeschlafen ist, ist emotional stabiler und kann Stress besser entgegentreten“, sagt Klösch.

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Schnarchen verhindern

„Aus der Forschung wissen wir auch, dass die Schlafposition Einfluss auf die Atmung hat“, sagt Klösch. Schnarchern empfiehlt er ein Lagepositionstraining, auch für sie ist die Seitenlage idealer.

Gegen die nächtlichen Atemaussetzer bei Schlafapnoe bewähre sich laut HNO-Ärzten wiederum die Bauchlage, während bei Atemproblemen viele Betroffene intuitiv in erhöhter Rückenlage schlafen.

Schlafforscher Klösch hat noch eine andere Erklärung, warum der Schlafposition eine solche Bedeutung beigemessen wird: Viele Ratschläge wirken etwaigen Ängsten über Defizite der Organfunktionen entgegen. Das Gefühl, etwas dagegen zu tun, wirke im Sinne einer Autosuggestion. „Angst ist einer der elementarsten Schlafkiller. Und das ist etwas, das wir absolut nicht brauchen können.“

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