Trotz Warnsignal des Körpers: Herzpatienten rauchen häufig weiter
Trotz Herzerkrankung rauchen viele Menschen weiter oder verhalten sich anderweitig ungesund. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie, für die mehr als 8.200 Herzpatienten aus 27 Ländern untersucht und befragt wurden.
In der Mitte Februar im "European Journal of Preventive Cardiology" veröffentlichten "Euroaspire"-Studie gaben 19 Prozent der Patienten an, weiter zu rauchen, 82 Prozent waren übergewichtig und 34 Prozent bewegten sich zu wenig. Die Mehrheit der Raucher hatte nie versucht, mit dem Rauchen aufzuhören und beabsichtigte es auch nicht.
Tipps werden nicht befolgt
Fast jeder zweite Todesfall in Europa geht laut den Studienautoren um Kornelia Kotseva vom Imperial College London auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Was die Forscher besonders verwundert: Eigentlich gebe es genügend Präventionsmöglichkeiten. Der Rat von Fachgesellschaften, dass Herzpatienten bei Reha-Maßnahmen einen gesundheitsbewussten Lebensstil erlernen, scheine nur bedingt zu wirken.
In der Studie gab jeder sechste Raucher an, noch nie Hilfe bei der Rauchentwöhnung angeboten bekommen zu haben, fast jeder Zweite hatte nach eigener Aussage noch nie Ratschläge erhalten, wie sich Bewegung in den Alltag integrieren lässt. Verglichen mit einer Vorgängerstudie vier Jahre zuvor sind die Zahlen sogar schlechter geworden: Es gibt mehr Raucher und weniger Teilnahme an Reha-Programmen.