Studie: Intervall-Fasten ist effektiv und gesund
Intervall-Fasten hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit - das zeigt die Studie "Interfast" von Grazer Forschern, die Dienstagnachmittag im Fachjournal Cell Metabolism veröffentlicht wurde. Das sogenannte "Alternate Day Fasting" hat neben Gewichtsreduktion auch positiven Einfluss auf Gesundheitsindikatoren, wie etwa Cholesterol, Blutdruck, Bauchfett und Entzündungsparameter.
Essen mit Pausen
Beim Intervall-Fasten wird beim Essen stunden- bzw. auch tageweise Pausen eingelegt. Bei der Untersuchung wurde abwechselnd einen Tag gar nichts, dafür am nächsten Tag uneingeschränkt gegessen. Dazu wurden 60 gesunde Menschen in zwei Gruppen unterteilt. Die eine praktizierte über vier Wochen das intermittierende Fasten, die zweite behielt den aktuellen Lebensstil bei. "Ergänzt wurde die Studie um weitere 30 Probanden, die bereits seit mehr als sechs Monaten Alternate Day Fasting betrieben haben", erklärten Studienleiter Frank Madeo von der Universität Graz sowie Thomas Pieber und Harald Sourij von der Med Uni Graz.
Die Ergebnisse brachten einen Blick auf die Langzeitfolgen von Intervall-Fasten. Das Ziel der Forscher war, die Effekte des intermittierenden Fastens sowohl auf das Körpergewicht als auch auf molekulare Mechanismen bei gesunden Probanden zu untersuchen. Die strenge Einhaltung der Fastentage wurde durch eine kontinuierliche Glukosemessung genau überwacht.
Eindeutiges Ergebnis
Die Ergebnisse der Studie zeigen laut einer Aussendung der Uni Graz ein klares Bild: "Bereits innerhalb von vier Wochen haben die Studienteilnehmer im Schnitt rund 3,5 Kilogramm Körpergewicht reduziert, wobei das mittlere Ausgangsgewicht bei 76 Kilogramm lag", so Pieber. Außerdem wurde ein Anstieg der Ketonkörper verzeichnet. "Diese entstehen als Nebenprodukt der Fettverbrennung bei Kohlehydratmangel", sagten die Forscher. Es wird vermutet, dass diese Ketonkörper vor Alterung schützen.
"Des Weiteren zeigte sich in der fastenden Kohorte eine Reduktion von spezifischen Aminosäurespiegeln, des Cholesterols, des systolischen Blutdruckes, des Bauchfettes oder auch der Entzündungsparameter – alles Effekte, die mit positiven Gesundheitsfolgen assoziiert sind", fasste Madeo die gewonnenen Einblicke in die molekularen Mechanismen zusammen. Außerdem stellten die Forscher bei den Fastenden eine milde Reduktion des Schilddrüsenhormons T3 bei gleichzeitiger Erhöhung des Thyreoidea-stimulierenden Hormons TSH fest – ein Status, der bereits in zahlreichen Studien mit Langlebigkeit in Verbindung gebracht worden ist.
"Das intermittierende Fasten ist ein sehr einfaches, aber äußerst wirksames diätetisches Prinzip", hielt Sourij fest und blickte zukünftigen Forschungsprojekten entgegen: Aufbauend auf die aktuellen Ergebnisse beginnt im Herbst die Interfast-2-Studie, bei der intermittierendes Fasten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ II, die bereits eine Insulintherapie benötigen, untersucht werden soll.