Wissen/Gesundheit

Kim Kardashians Taillentrainer: Experten sehen massive Gesundheitsgefahr

Was Kim Kardashian anfasst, wird zu Geld: Nach Flüssig-Make-up und Düften verkauft der Reality-TV-Star nun figurformende Unterwäsche. Mit Erfolg: Die Nachfrage nach den Produkten – Bodys, Höschen und BHs – war nach der Lancierung enorm. Kardashian soll innerhalb weniger Minuten zwei Millionen Dollar mit ihrer neuen Marke verdient haben.

Im Sortiment von Skims, so der Name der Wäschemarke der US-Amerikanerin, findet sich auch ein sogenannter "Waist Trainer". Dabei handelt es sich laut Produktbeschreibung um einen Schlauch aus "ultradünnem Neopren", der über die Taille gezogen wird. Der Taillentrainer soll den Taillenumfang verringern und "hebt die natürlichen Kurven Ihres Körpers perfekt hervor", heißt es. Der Schlauch sei außerdem "angenehm und unter jeder Art der Kleidung zu tragen".

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Erhältlich ist er in den Größen XXS bis 4XL – und er ist in allen Größen derzeit ausverkauft. Kostenpunkt 68 US-Dollar, umgerechnet knapp 62 Euro.

So weit, so gut.

Gesundheitsschädliche Nebenwirkungen

Dena Barsoum, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin aus New York, schlägt ob der Vermarktung des Produkts nun Alarm. "Sie gaukeln eine schnelle und einfache Lösung vor, dabei verbrennen Taillentrainer nicht wirklich Fett und helfen auch nicht dabei, Gewicht zu verlieren", warnt Barsoum im Interview mit dem Promi-Portal Page Six.

Im Gegenteil: "Sie haben eine Menge gesundheitsschädlicher Nebenwirkungen."

Es gebe einen Grund, "warum unsere Körper die Form haben, die sie haben". Taillentrainer würden alles im Bauchraum "komprimieren". Barsoum weiter: "Nicht nur die Muskeln und die Haut, sondern auch den Darm, den Magen, die Leber, die Milz und die Nieren."

Trägerinnen könnten infolge unter Verdauungsstörungen und Sodbrennen leiden – oder schlimmer noch: unter Rippenfrakturen und eingeklemmten Nerven.

Für Neo-Mütter ungeeignet

Kardashian, die sich in der Vergangenheit schon des Öfteren mit Taillentrainer im Netz gezeigt und nun ihren eigens entworfenen auf den Markt gebracht hat, bewirbt ihr Produkt unter anderem auch als das perfekte Geschenk für schwangere Frauen, die ihren Körper nach der Geburt in Form bringen wollen.

Laut Barsoum ein bedenklicher Ansatz: "Es ist verständlich, dass Frauen darauf bedacht sind, wieder zu ihrem Zustand vor dem Baby zurückzukehren, aber mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und Bewegung kann man die Kilos auf eine gesunde Art und Weise – und mit der Zeit – loswerden."

Taillentrainer würden hingegen gar nicht erst zum Abnehmen beitragen.

Barsoum wies außerdem darauf hin, dass sich Frauen nicht von den perfekt inszenierten Bildern prominenter Frauen auf Social Media unter Druck setzen lassen sollten: "In der Regel sind das auch jene Prominente, die es sich leisten können, dass Trainer Tag und Nacht mit ihnen arbeiten und ein Social-Media-Team haben, dass dafür sorgt, dass ihre Bilder genauso aussehen, wie sie es beabsichtigen. Man kann sicherlich nicht alles glauben, was man auf Instagram sieht."