Wissen/Gesundheit

AK-Test: Fanta enthält in Österreich mehr Zucker als in England

Bekannte Limonaden wie Fanta, Sprite und Tonic schmecken europaweit gleich süß. Bei der enthaltenen Zuckermenge gibt es allerdings gravierende Unterschiede, fand die Arbeiterkammer Oberösterreich im Rahmen eines Tests jetzt heraus. In Österreich enthält Fanta zum Beispiel doppelt wo viel Zucker wie in Großbritannien.

Wie das geht? Je weniger Zucker zugesetzt wird, desto mehr verwenden die Hersteller künstliche Süßstoffe, kritisieren die Tester. Langfristig sollte die Reduktion von Zucker in den Getränken das Ziel sein, nicht der Ersatz durch künstliche Süßstoffe.

Zuckersteuer als Grund

Zurückzuführen sind die Unterschiede laut der Konsumentenschützer mit Zuckersteuern auf Softdrinks. In Großbritannien beträgt sie seit April 2018 je nach Zuckergehalt 21 bis 27 Cent pro Liter. Deswegen hätten Getränkehersteller offenbar ihre Rezeptur geändert und den Zuckergehalt gesenkt. Während sich die Steuer in Belgien nur auf einige Cent beläuft und der Lenkungseffekt bisher ausblieb, wurde die Steuer auf zuckerhaltige Lebensmittel in Norwegen 2018 um 83 Prozent erhöht. Der Absatz von zuckerhaltigen Getränken sei seither um elf Prozent gesunken. In Belgien und Großbritannien seien auch Light-Produkte besteuert, so die AK.

Einkäufe quer durch Europa

Die Konsumentenschützer kauften Fanta, Sprite und Tonic Water von Schweppes in Großbritannien, Norwegen, Belgien und Österreich ein und verglichen die jeweiligen Zuckerangaben und Inhaltsstoffe, berichteten sie in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Ein halber Liter Fanta in der Flasche enthält in Österreich 51,5 Gramm Zucker. Das sei etwas mehr als laut Weltgesundheitsorganisation täglich konsumiert werden sollte. Die gleiche Menge britisches Fanta kommt gerade einmal auf 23 Gramm Zucker. In britischem Tonic Water sind 45 Prozent weniger Zucker als in österreichischem.

Nur Cola enthält überall gleich viel Zucker

Bei Cola gibt es übrigens keine Unterschiede - Coca-Cola Classic enthalte in allen vier Ländern gleich viel Zucker: 53 Gramm pro halbem Liter. Bei klassischer Pepsi Cola sind es 54,5 Gramm. Dafür hätten die Anbieter hier zuckerfreie Alternativen im Sortiment.

Ersatzstoffe

 In zuckerreduzierten Getränken sind umso mehr künstliche Süßstoffe enthalten. Bei moderatem Konsum seien etwa Acesulfam-K, Aspartam, Natriumsaccharin, Sucralose und Neohesperidin bisher als sicher bewertet worden, so die Interessenvertretung. Es gebe aber auch Hinweise, dass beim Erhitzen von Lebensmitteln mit einzelnen dieser Süßstoffe gesundheitsschädliche Verbindungen entstehen könnten.