Leben

Sexy Sirenen

Miley reibt ihren Po an allem, was stabil genug scheint. Nicki kann das mindestens so gut und zeigt bei jeder Gelegenheit ihre Nippel. Rihanna trägt am liebsten Stoffe, die so tun, als wären sie nicht vorhanden, und Lana bekam für ihre Lieblingsrolle der gedemütigten Hure sogar einmal ernste Schwierigkeiten mit amerikanischen Frauen-Verbänden. Was ist bloß los mit den großen weiblichen Popstars? Opfern sie kalt lächelnd alle Errungenschaften und Erfolge des Feminismus einem lasziven „klick mich“ auf YouTube? Nein. Sie nehmen nur das, was sowieso gang und gäbe ist, in die eigenen Hände. Verschaffen sich Kontrolle – und machen Sex zu ihrer Waffe.

Beyoncé, 32

Markenzeichen: Diva-Style, aber auch immer für einen Busenblitzer gut. Mit den Videos zu ihrem letzten Album zeigt die Unternehmer-Gattin von Jay-Z, dass mit ihr noch zu rechnen ist. Supergut und supersexy. Schärfegrad: ******

In praktisch allen von Männern produzierten Erfolgsvideos sorgen namenlose, halbnackte Mädels für die nötige sexy Atmosphäre, signalisieren ständige Verfügbarkeit. Das tun die weiblichen Stars bis zu einem gewissen Grad auch – aber in ihrem eigenen Namen. Der qualitative Unterschied ist, dass sie die Sexualität für ihre Zwecke nutzen.

Nein, das entspricht natürlich nicht den Prinzipien des Gender-Mainstreaming. Es ist nämlich ein beinahe traditioneller Ansatz. In einer seit Jahrtausenden von Männern dominierten Welt haben das bereits so erfolgreiche Frauen wie Cleopatra oder Katharina die Große vorexerziert. Und da es aussieht, als würde sich gesellschaftlich auch in den nächsten paar hundert Jahren wenig ändern: keep twerking, girls!

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