Leben/Salz und Pfeffer

Florian Holzers Restauranttest: Calea Dinner Club

Es gehört sicher unternehmerischer Mut dazu, kurz nach dem Scheitern der „Albertina Passage“ einen neuen Dinner  Club zu eröffnen. Und das noch dazu im Keller unter dem Wiener Hilton, wo zuvor schon vieles floppte, zuletzt das „Birdland“. Was nichts daran ändert, dass die Kombination von Abendessen und Live-Auftritten eine tolle Sache ist, in Wien aber einen schweren Stand hat. Der Calea Dinner Club besteht aus einem Bar-Bereich in Form einer Galerie, darunter der Restaurant-Bereich mit Bühne und zwei weiteren Bars. Die Dekoration folgt dem Motto „Urban Jungle“, zu genau sollte man allerdings nicht hinschauen, die Verarbeitungsqualität des Interieurs ist eher mäßig. Gegen 21 Uhr beginnt das Programm, Eintritt wird nicht verlangt, das Küchenkonzept stammt von Sebastian Müller (früher im Palais Coburg und im nur kurz existierenden Art Restaurant tätig), so weit so gut. Leider ist der Service mit seiner Aufgabe komplett überfordert und auch die Wartezeiten machen einen mürbe. Das Amuse Gueule in Form eines Stückchens butterweicher Entenbrust auf Kürbisgemüse war jedenfalls sehr gut, das Beef tatar „Chinoise“ mit Wasabi, Chili und Reis-Cracker blieb eher durch Flachsigkeit in Erinnerung (15,– €), das Stückchen vom Black-Cod-Filet war meisterlich gebraten und auf Pak Choi hübsch arrangiert – für seinen Preis aber vielleicht gar ein bisschen klein (29,– €). Für Gäste, die nicht gleich 60 Euro pro Person ausgeben wollen, gibt es auch Pizza (14 bis 18,– €), keine schlechte Idee. Angesichts dessen, dass es Dinner Clubs in Wien aber eh schon sehr schwer haben, fehlt es hier einfach an Perfektion.

Wien 3, Am Stadtpark 1,
Tel: 0676/521 67 16,
Di-Do 19-2, Fr, Sa 19-6,
www.calea.club

Bewertung:
   Essen: 41 von 50
   Service: 5 von 10
   Weinkarte: 11 von 15
   Ambiente: 20 von 25
Gesamt: 77 von 100


florian.holzer@kurier.at