Robert Redford im Segler-Drama "All Is Lost"
Von Bernhard Praschl
Robert Redford ist 77 Jahre alt. Ansehen tut man das dem Mann, der sich in den Swinging Sixties mit einer jungen Jane Fonda "Barfuß im Park" vergnügte, nicht. Auch nicht in einem Moment, in dem er Schiffbruch erleidet. So wie jetzt im Kino, im Segler-Drama "All Is Lost".
Als einsamer Held geht der Routinier auf einer ziellosen Odyssee im Indischen Ozean unter. Ein Drama in 106 Minuten, bei dem nur in zwei Passagen Sätze fallen. Einmal als S.O.S.-Funkspruch, das andere Mal als Fluch. Wer fein geschliffene Dialoge schätzt, muss hier umdenken.
Dabei ist es schon ein Glücksfall, dass es überhaupt zu diesem Film gekommen ist. Vor nunmehr 30 Jahren hat der Veteran des neuen, des unabhängigen Hollywood sein eigenes Filmfestival gegründet - das "Sundance Film Festival" in Park City im US-Bundesstaat Utah. Die Coen-Brüder, Quentin Tarantino und auch Jim Jarmusch verdanken diesem Filmfest ihren Durchbruch. "Schon merkwürdig", sinnt der Star nach, "doch in all den Jahren hat mich keiner der Regisseure, die ich unterstützt habe, je engagiert. Nicht einer hat mir eine Rolle angeboten."
Doch dann stellte Regisseur J. C. Chandor vor drei Jahren in Sundance sein Finanzkrisen-Drama "Der große Crash" vor. Und eben dieser Chandor fragte zwei Jahren später bei Redford an, ob er bei "All Is Lost" die Leine in die Hand nehmen wolle.
Das Ergebnis ist ein Ein-Personen-Film, der auch Landratten gefallen wird. Skippern sowieso. "Das muss man als Seglerin und Segler wohl gesehen haben", so das Urteil der "Yachtrevue".
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