Mach mit!
Von Andreas Bovelino
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1. Ehrenamtlich soziale Arbeit verrichten
Vor allem junge Menschen legen immer öfter nach dem Schul-, Berufs- oder Universitätsabschluss einige soziale Monate ein. Am liebsten im Ausland. Der Gedanke dahinter: Bevor der Arbeitsalltag uns in seinen Klauen hat, noch etwas von der Welt sehen – und dabei Gutes tun. Die Anlaufstellen finden die Kids über Freunde im Internet – eine aufgrund persönlicher Erfahrungen verbürgt seriöse Adresse ist dieses Kinderheim in Sri Lanka:
eliya-kinderheim-srilanka.jimdo.com
Aber auch in Österreich gibt es viele Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren – für alle Altersklassen.
2. Reparieren statt verschrotten
Ein neues, ausgesprochen interessantes Netzwerk hat sich dem Kampf gegen die sogenannte geplante Obsolenz, also das gewollte Verfallsdatum der meisten Geräte, verschrieben. Schrauber und Zangler bieten ihre Hilfe an, und beim wöchentlichen Stammtisch im „Café Schraube“ können die Besitzer ihre Toaster, Mixer und Föne unter Anleitung in entspannter Atmosphäre selbst reparieren.
3. Random Acts of Kindness
Einfach einmal nett zu einem Mitmenschen sein – oder ganz konkret Hilfe leisten, wo sie nötig ist. Die Bandbreite ist praktisch endlos, mittlerweile bieten etliche Plattformen Ideen und Austausch an. Von Neuseeland aus etablierte sich der 1. September als „Random Acts of Kindness“-Feiertag.
4. Caffè sospeso
Eine uralte italienische Tradition macht Schule: Man zahlt im Lokal zwei Kaffee, trinkt aber nur einen. Der zweite wird auf einer Tafel vermerkt – und kann von jemandem konsumiert werden, der’s gerade nicht so dick hat. Mittlerweile auch in – mindestens – fünf Wiener Lokalen angekommen: Café Tacheles (Karmeliterplatz 1), Café Vitrine (Johann-Strauß-Gasse 10-14), Café Baristarie ( Linzer Straße 403), Dellago (Payergasse 10) sowie in St. Pölten in Emmi’s Café (Linzer Straße 1).
Die auf den Dosen angegebenen „Delfin freundlich“-Zertifikate sind äußerst „dehnbar“. Wer halbwegs sicher sein will, dass Flipper von Schleppnetzen unbehelligt durch die Meere springt, sollte laut Experten auf die Fangmethode achten: Ringwaden ohne Fischsammler; Ruten & Leinen. Leider wird aber der Thunfisch – wie viele andere Arten – meist nicht mit derart umweltschonenden Methoden gefangen. Und das oft aus überfischten Beständen. Für die Greenpeace-Experten ist nur eine Thunfisch-Art „noch empfehlenswert“: Skipjack Bonito. Außerdem raten sie dazu, die Konservenhersteller, die auf den Verpackungen angegeben sind, direkt anzuschreiben und zur Offenlegung ihrer Methoden aufzufordern.
6. Verschenken statt wegschmeißen
oder um 4,50 bei „Will haben“ verkaufen. Vieles, was wir haben, ist prinzipiell ja noch supergut in Schuss – wir mögen es nur nicht mehr. In die Mülltonne damit? Auf den Spermüll? Oder geht’s uns wirklich so schlecht, dass wir auf die paar Euro, die der zu klein gewordene Kinderschlitten auf einer Online-Verkaufsplattform bringt, angewiesen sind? Eben. Für Wien gibt’s seit kurzem eine Facebook-Seite „Wien verschenkt“ und selbstorganisiert passiert das Ganze bereits in vielen Mietshäusern. Gute Ware wird vor den Mülltonnen „geparkt“ – und erst wenn sich eine Woche lang kein Interessent findet, schmeißt man sie endgültig weg.
7. Was bringt der ganze „Bio-Trend“?
Tierschutz ist nur ein geringer Aspekt, wenn’s um „bio“ geht. Aber doch. Die Tiere haben mehr Platz im Stall, Schweine dürfen im Stroh wühlen. Auf Transport und Schlachtung hat das keinen Einfluss. Auch nicht auf das Töten männlicher Hühner-Küken direkt nach dem Schlüpfen. Drei Projekte vermeiden laut Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ diese Praxis: „Haushuhn & Gockelhahn“ („Ja! Natürlich“), „Henne & Hahn“ ( Toni Hubmann), „Hahn im Glück“ („Zurück zum Ursprung“). Relevante Zertifizierungen in Sachen Kontrolle von Produktionsort und -mitteln sowie der verwendeten Rohstoffe sind das „AMA“-Biozeichen in Farbe und das „Bio Austria“ Gütesiegel.
8. Mit Tierheim- Hunden Gassi gehen
Aus Versicherungsgründen ist das in vielen Tierheimen nicht mehr so einfach, wie’s noch vor zehn Jahren war. Oft muss man zuerst eine „Betreuungspatenschaft“ übernehmen. Trotzdem: Gute Idee – meist gut organisiert.
Einfach erkundigen: www.wr-tierschutz verein.org
9.Wie fair ist „fair“?
Leider ist „fair“ kein geschützter Begriff – es obliegt der Einschätzung von Aufsichtsräten und Konzernchefs, ob die Arbeitsbedingungen der Menschen, die Ihren Kaffee, Ihre Seifen, Kleidungsstücke etc. herstellen, „fair“ ist. Ebenso wie die Verteilung der Gewinne. Dementsprechend inflationär wird mit diesem Wort Werbung gemacht. Am besten liegt man gerade deshalb mit dem originalen „fairtrade“-Zertifikat. Arbeitsbedingungen, Selbstbestimmung und auch der Umgang mit der Natur werden gecheckt.
10. Offener Bücherschrank
Spart Platz, Papier – und bringt viele spannende Lesestunden. Ein wenig wie im Urlaub, wo man in seinem kleinen Lieblingshotel das ausgelesene Strandbuch gegen eines tauscht, das der Tourist aus Hamburg eine Woche vorher zurück- gelassen hat ...