Multimedia: Star der Woche
Von Andreas Bovelino
Wha-Wha-Gitarren und Straßen-von-San-Francisco-Soul – ja, alles da, aber ein einfaches Retro-Album wäre dann doch zu billig für Ahmed Gallab, den jungen Mann hinter dem Pseudonym SINKANE. Der Musiker – dessen Eltern in Omdurman, Sudan, Uni-Professoren waren, der in London geboren wurde, in Ohio, USA, aufwuchs und schon als Teenager für Bands wie Of Montreal und Yeasayer am Schlagzeug saß – hat mit seiner zweiten CD MEAN LOVE ein echtes, kaleidoskopartig funkelndes Meisterwerk geschaffen. Schon im zweiten Song („New Name“) unterlegt er seinen Soul mit einem federnden westafrikanischen Groove. Es folgen zarte Reggae-Anklänge, Slide-Gitarren zu Tribal Percussion und bittersüßen Tränendrüsen-Melodien wie aus einer Jukebox der 60s. Und immer diese klare, auch im Falsett unglaublich sanfte Stimme Gallabs. Mit „Hold Tight“ hat er dazu noch eine echte Hit-Single mit supersexy Discobass und Hammondorgel, und als musikalischer Direktor des Onebayor-Projekts spielt er in einer Liga mit Größen wie David Byrne, Damon Albarn und dem LCD Soundsystem.
GRIMES: Go – Die schräge Elektro-Queen mit einem überraschend eleganten Popsong.
TOM ODELL: Another Love (Zwette Edit) – Unaufgeregt, groovey, cool on the Dancefloor.
RANGLEKLODS: Young & Dumb – Lässigste Grooves vom Bowie des Soundbyte-Zeitalters.
DEE LITE: Groove Is In The Heart – Bass, Videospielsounds, Pucci-Catsuit. Bootsy Collins und die fantastische Lady Miss Kier.
MASSIVE ATTACK: Protection – Tracey Thorns Stimme, Wha-Wha-Gitarre, reduzierte Beats, dichte Atmo. Besser geht’s nicht.
THE WEEKND & DRAKE: The Zone – Superschicker Nu-Soul des „Wunderkindes“ aus Ontario.
CHAIRLIFT: I Belong In Your Arms (Japanese Version) – Caroline Polachek ist die Schönste von allen. Und die hipste. Mit Pullunder und Achselhaaren.