Multimedia: Stars der Woche
Von Andreas Bovelino
Die besten Schwestern der Welt kommen aus San Fernando bei Los Angeles, sind also echte Valley Girls, wenn man so will. Vor allem aber sind sie seit einem Jahr die am heißesten gehandelte Band im gesamten Musik-Business: Haim. Zu Recht, wie mir scheint, was sie bisher an Singles und auch Live-Videos präsentierten, war superklass. Die haben wirklich verdammt gute Songs, die Mädels, so zwischen 70ies-Pop, Fleetwood Mac, Indierock und einer kleinen aber entscheidenden Prise Prince, und können das auch live auf die Bühne bringen. Jetzt haben Gitarristin/Sängerin Danielle, Este (Bass) und Alana (Key/Guit) endlich ihre lang erwartete Debüt-CD herausgebracht: Days Are Gone. Und die hat das Zeug dazu, mir den elenden Wiener Herbst und Winter entscheidend zu versüßen. Auch wenn ich ihnen nie verzeihen werde, dass meine Lieblingsnummer „Send Me Down“ nicht dabei ist. Aber was hätten sie denn auch tun sollen? Mit allen bisher veröffentlichten Singles drauf wäre es eine astreine Best-Of-CD geworden, und das ist als Erstling dann doch etwas merkwürdig. So gibt“s eine gelungene Mischung aus Bekanntem (die Hits „Forever“, „Falling“ und der sehr lässige Glam-Rocker „The Wire“) und Neuem. Darunter Herausragend: „My Song 5“. ein unglaublicher Mix aus Synthie-Pop, Slacker-Rock à la frühem Beck, teuflischen Beats, Alanas bösen Korg-Sounds und Honigmelodie. Auch stark: alle restlichen sieben Songs, meine Lieblinge darunter sind der Westcoast-Rocker „Honey And I“ und das ergreifende „Let Me Go“. Fantastisches Debüt.
RAC FEAT. KELE & MNDR: Let Go – Tanz mit den Remixern aus N.Y. und Bloc Partys Kele. Gern!
SON LUX: Lost It To Trying – So klingt’s, wenn ein Klassik-Komponist Elektropop macht. Nicht schlecht, Herr Specht.
SMOG: Held – Oldboy Bill Callahan at his best.
COURTNEY BARNETT: Avant Gardener – Neue Songwriterin aus Australien. Schrullig. Gut.
THEOPHILUS LONDON: Wine & Chocolate (andhim Remix) – Zum Abschluss nochmal auf den Tanzboden. Sooo gut!