Multimedia: Sound of Afrika
Von Andreas Bovelino
Vier Männer und vier Frauen, acht Stimmen, die's in sich haben. Dazu Percussion, die oft durch den Tanz selbst entsteht, Handclaps, manchmal eine Trommel – mehr braucht's nicht. Wer IYASA schon mal gesehen hat, weiß, was ich meine, diese Combo ist einfach umwerfend. Südafrikanische Mbube-Tradition (siehe: „Der Löwe ruft“) wird durch R'n'B, Blues und zeitgemäße afrikanische City-Grooves erweitert. Unglaubliche Performer, allen voran Bonny Sibonisiwe Sithole. Sie ist seit zwölf Jahren dabei, und wer sie singen hört, fragt sich: Wieso ist sie nicht in den Charts? Wieso hat sie keinen millionenschweren Plattenvertrag? Aber IYASA ist mehr als eine Band, es ist ein Traum. Die Mitglieder kommen aus Buluwayo, eine Stadt etwa so groß wie Wien, die zweitgrößte Simbabwes. Die Perspektiven, vor allem für junge Menschen, sind trist. Bis erschütternd. Nkululeko Innocent Dube war Englisch-Lehrer an einem Gymnasium der Stadt, als er beschloss, selbst für eine neue Perspektive zu sorgen. Gemeinsam mit seinen talentiertesten Schülern gründete er eine Musik-, Tanz- und Schauspiel-Akademie: IYASA. Unterstützung kam dabei aus Österreich, und zwar in Person des „Dschungel Wien“-Chefs Stephan Rabl. Mit ein Grund, warum IYASA regelmäßig auch mit wunderbaren Produktionen für Kinder begeistert. Ihr Musik-Märchen Giraffika oder die CD „Lullabies“ kann man gar nicht oft genug sehen und hören. Auch als Erwachsener.
Auf Zulu bedeutet „Mbube“ Löwe. Bezeichnet wird damit der – traditionellerweise – von Männern gepflegte A-cappella-Gesang Südafrikas und Zimbabwes, der seinen Ursprung bei den Minenarbeitern der 1920er hat. Paul Simon machte die Mbube-Band „Ladysmith Black Mambazo“ weltberühmt, als er sie einlud, auf seinem Album „Graceland“ mitzusingen. Den Namen hat das Genre von einem alten Song, den der Südafrikaner Solomon Linda 1939 während einer Studioaufnahme improvisierte – und der Jahre später als „Wimoweh“ bzw. The Lion Sleeps Tonight um die Welt ging.
PINK FROST: Ruins – Ja doch, es gibt immer noch aufregenden Gitarrenrock. Sehr cool.
I BREAK HORSES: Denial – Shoegaze meets Dream-Pop. Verdammt gut. Und das sag ich nicht nur als „All die schönen Pferde“-Fan ...
RONA HARTNER: Inel Inel De Aur – Eine der schönsten Frauen der Welt singt den schönsten Song aus Fatih Akins wunderbar traurigem Film „Auf der anderen Seite“.
BEN HARPER: Diamonds On The inside – Was für eine Liebeserklärung! An Laura? Joanna? Oder Sonja?
JOLIE HOLLAND: Palmyra – „Put my lipstick back on ...“, eine meiner absoluten Lieblingssongwriterinnen. Traumhaft.
CARA DILLON: The Emigrants Farewell – Mein Freund Günter ist Celtic-Music-Fan. Und ich sag: So was wird viel zu selten gespielt. Teil eins meiner Serie: Irish/Scottish-Favorites!
ALUNAGEORGE: Bad Idea – Und ein bisschen slicker Dancefloor muss auch sein. Meine erklärten Lieblinge aus dem 80ies-Retro-Soul-Genre.