Mulitmedia: Star der Woche
Von Andreas Bovelino
Großes Glück: Ich hab schon lang keine CD mehr gehört, die mich auf Anhieb so begeistert, gefesselt und beeindruckt hat. Und zwar alles gleichzeitig. In ihrer Heimat, dem Libanon, ist Yasmine Hamdan schon längst ein Star der jungen, urbanen Bevölkerung, der Clubbesucher und Hipster. Dafür hat sie mit ihrem Trip-Hop-Projekt „Soapkills“ gesorgt. Auch Filmemacher Jim Jarmush hat sie schon entdeckt und ihr in seiner Vampir-Komödie „Only Lovers Left Alive“ einen stimmungsvollen Auftritt verschafft. Jetzt erscheint ihr erstes Solo-Album Ya Nass („Hey Leute!“). Kaum noch Club-Grooves, aber auch kein folkloristischer Bauchtanzpop – sondern eine perfekte Songwriter-CD mit Folk-Einflüssen, etwas Elektronik und nur zarten, orientalischen Einflüssen, was Percussion und manche Melodiebögen betrifft. Und die, also die konsequent in arabisch gesungenen Melodien, sind so ziemlich das Schönste, was man derzeit zu hören bekommt.
BIG DEAL: Dream Machines – Wow, das britische Pärchen Alice Costelloe & Kacey Underwood könnte mein neuer Lieblings-Gitarren-Act werden.
BLACK FRANCIS: Bluefinger – Und gleich darauf den Gitarren-Altmeister. Warum gibt’s den eigentlich nie im Radio?
N.A.S.A.: Way Down – Barbie Hatch, John Frusciante & RZA in einem melancholischen Supergroove-Monster.
RACHID TAHA: Maydoum – Leider nicht so erfolgreich wie sein „Ya Raya“. Aber sehr klass.
MONDO CANDIDO: Graffi Al Cuore (Cay Taylan Belly2Belly Treatment) – Schräger sexy Groove-Spaß. Herrlich!
IS TROPICAL: Dancing Anymore – Absolutes Hipster-Zeug aus England. Und gut!
POLICA FEAT. JUSTIN VERNON: Tiff – Der Elektro-Soul von Polica holt Herrn Bon Iver auf den Dancefloor. Großartig.