"Unerträglich": Niki Glattauer trat wegen Corona-Schulpolitik ab
"Ich will mir das nicht mehr geben, weil es unerträglich ist." So kommentiert der Lehrer Niki Glattauer, der als Autor und Kolumnist bekannt ist, seinen Rückzug aus dem aktiven Schulbetrieb. Mit 1. Jänner ging er als Schulleiter einer Wiener Schule und Lehrer in Pension, berichtete Wien heute am Samstag - drei Jahre früher und mit beträchtlichen finanziellen Abschlägen, wie er gegenüber dem KURIER betont. Als Auslöser macht er die Corona-Politik der Schulbehörden verantwortlich.
Wie das? "Der Umgang der Schulpolitik mit Corona zeigt die Schwächen des gesamten Apparats auf", erklärt er. In erster Linie sei er als Schulleiter zurückgetreten. Sie seien "nichts anderes als Sekretärinnen ohne Gestaltungsspielraum". Man könne nicht mehr pädagogisch tätig sein.
Zudem agiere die Behörde mit Halbwahrheiten. Als Beispiel nennt er die nun von Bildungsminister Faßmann angekündigten, regelmäßigen Gurgeltests für Schüler, was er begrüßt. "Die Schulleiter sagten schon länger, dass von Schülern sehr wohl ein Infektionsgeschehen ausgehe. Aber von Behördenseite hieß es, das sei nicht der Fall." Er wisse von einigen Fällen, in denen Lehrer durch Schüler mit SARS-CoV-2 angesteckt wurden.
Glattauer betont aber, dass er nicht Bildungsminister Faßmann beschuldigt. Sein Unmut gelte "der ganzen Behörde". Er fordert ein Umdenken. "In der Kollegenschaft gibt es Unmut und Unruhe - es brodelt."