Kurt, Amy & Co: Die tragischen Stars des "Club 27"
Von Andreas Bovelino
Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain, Robert Johnson, Amy Winehouse - ist tatsächlich etwas dran am Mythos des "Club 27"? Gibt es eine Verbindung, eine mögliche Erklärung dafür, warum so viele außergewöhnliche Musiker ausgerechnet mit 27 Jahren sterben? Die kalte Statistik sagt: Nein.
Aber auch wenn es keine statistische Häufung gibt, die beweist, dass das 27. Jahr wirklich ein besonders gefährliches für Musiker ist, fällt doch auf: Gerade die, die wir besonders lieben und deren Sterne schon in jungen Jahren besonders hell geleuchtet haben, verabschieden sich ausgerechnet in diesem Alter für immer von der Welt In ihrer Musik leben sie aber weiter. Zehn von ihnen in einer besonderen Playlist:
KURT COBAIN, NIRVANA (20.2.1967 - 5.4.1994): Smells Like Teen Spirit - Hello, hello, hello, hello... Es gibt viele Klassiker von Kurt Cobain, aber mit diesem Song haben wir ein neues Zeitalter begrüßt.
BRIAN JONES, (28.2.1942 - 4.7.1969): Ruby Tuesday - Es gibt praktisch kaum Songs, an denen Jones mitgeschrieben hat, vielleicht war er nicht selbstsicher genug für einen Songwriter. Da ist der Soundtrack zu dem deutschen Film "Mord und Totschlag".
Und Ruby Tuesday, für das zwar Keith Richards den Ruhm einstreifte, das aber, zumindest laut Marianne Faithful, ursprünglich von Jones stammt... Außerdem ist da natürlich der Signature-Gitarrensound praktisch aller frühen Stones-Tracks, den Jones gemeinsam mit Richards erarbeitet hat. Auch die Band hat er benannt - nach dem Song "Rolling Stone" von Muddy Waters.
JANIS JOPLIN (19.1.1943 - 4.10.1970): Ball And Chain - Die junge Frau aus Texas hatte größere Hits (Piece Of My Heart, Try Just A Little Bit Harder, Summertime), aber kaum ein Song zeigt ihre Hingabe und ihre Explosivität so eindrucksvoll wie dieser.
JIM MORRISON, THE DOORS (8.12.1943 - 3.7.1971): The End - Er schrieb an vielen Hits der "Doors" mit, verfasste Gedichte, filmte und galt in den späten 60ern als schönster Mann im Rock-Business. Alle liebten ihn, auch wenn er unangenehm werden konnte und Janis Joplin ihm deshalb angeblich einmal eine Whiskey-Flasche über den Kopf gezogen hat. Morrison starb in Paris in einer Badewanne - die Todesursache ist bis heute ungeklärt.
AMY WINEHOUSE (14.9.1983 - 23.7.2011): Rehab - Ein Leben in einem Song? Die Britin galt als das größte Gesangstalent ihrer Generation, stürmte von Erfolg zu Erfolg. Und von Skandal zu Skandal, unglücklich in gewalttätigen Beziehungen, abhängig von Drogen und Alkohol. Sie starb mit 4,14 Promille im Blut an einer Alkoholvergiftung.
JIMI HENDRIX (27.11.1942 - 18.9.1970): Purple Haze - "Excuse me while I kiss the sky..." Ein Leben in Extremen, sowohl als Gitarrist und Musiker, als auch als Mensch zwischen Erfolg, Unsicherheiten und Ängsten. Sein Tod in London bleibt mysteriös, Ex-Freundin Kathy Etchingham und die deutsche Ex-Eiskunstläuferin und angebliche Verlobte Monika Dannemann beschuldigten einander gegenseitig, verantwortlich für den Tod des Stars zu sein. Hendrix fiel in Dannemanns Bett im Londoner Samarkand-Hotel ins Koma und starb wenig später im Krankenhaus.