Leben

Kurvenwunder

Vor wenigen Jahren waren rundliche Models die Ausnahme, mittlerweile werden es immer mehr. Neuer Star in Sachen Übergröße: Tess Holliday mit Kleidergröße 50. Hinter dem Trend ein Umdenken unserer auf superschlanke Schönheitsideale geprägten Gesellschaft zu vermuten, wäre wohl zu euphemistisch. Tatsächlich spezialisieren sich immer mehr Modemarken auf Mollige – und machen damit gute Geschäfte. Und während man männliche Models mit Waschbär- statt Waschbrettbauch nach wie vor vergeblich sucht, schließen die „Plus-Size-Models“ bereits zur Model-Elite auf.

Tess Holliday, 29


ist mit 1, 65 Metern und 117 Kilo das kleinste und schwerste Übergrößenmodel. Selbst das People-Magazin hievte sie nun aufs Cover. Obwohl Holliday adipös ist, wird sie als Galionsfigur für Toleranz verkauft. „Ich bin fett, aber ich bin schön.“ In Wahrheit geht’s ums Geld. Übergrößenmode ist ein Geschäft.

Ashley Graham, 28, ist Star jeder Kurvenkampagne von Levi’s bis Marina Rinaldi. Jüngst warb sie für das Übergrößenlabel „Lane Bryant“, das mit dem Slogan „I’m no Angel“ Kritik an „Victoria’s Secret“ übte. Die Wäschemarke nennt ihre überschlanken Models Engel. Dahinter steckte aber eher Marketingkalkül als Empörung.

Sie hatte außerdem wie Robyn Lawley die Ehre, 2015 in der Sports Illustrated ihren wohlgeformten Körper zu präsentieren. Das Model mit Konfektionsgröße 44 ist als Strand-Schönheit gut gebucht. Schon 2014 wurde sie von der australischen Elle für ein Bikini-Shooting engagiert und zierte auch deren Cover.

Jennie Runk, 26, war schon 2013 als Model mit den gewissen Extras – an Kilos und Ausstrahlung – gefragt. H&M engagierte die Amerikanerin für seine Bikini-Kampagne und verzichtete auf die Retusche sogenannter Problemzonen. Runk ist weiter gut im Geschäft: Als Cover-Girl der marie france im April 2015.