Leben

Gerührt & geschüttelt

"Ich bin für alles zu haben, was einen durch die Nacht bringt, sei es ein Gebet, Tranquilizer oder eine Flasche Jack Daniel’s.“ Man muss aber nicht Frank Sinatra heißen, um sich ab und zu einem Meister in seinem Metier zu stellen – dem Barkeeper. Der nämlich versteht zu verzaubern: durch Wahl und Dosierung der richtigen Ingredienzien. Und er kennt ziemlich sicher einen Spruch, der sich gerne in ausgewählten Cocktail-Karten auf der ganzen Welt wiederfindet: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, nach einer Weile braucht er einen Drink" (Woody Allen).

Apropos Brauchen: Es ist ein Gerücht, dass man nach einem Barbesuch illuminiert auf die Straße treten MUSS. "Alkohol ist ein Genussmittel, wer davon profitieren will, genießt es in Maßen", sagt mit Charles Schuhmann der wahrscheinlich bekannteste Barkeeper zwischen Wien und Berlin. In seiner Schuhmann's Bar in München kultiviert der Lebemann seit gut drei Jahrzehnten die höhere Existenz eines Drinks, der einst eigentlich Abfall war - der Cocktail.

Eine der vielen Varianten der Legenden von der Herkunft dieses Namens liest man in "Die Schule der Trunkenheit" (Verlag Metrolit, Berlin). Demzufolge habe ein großer, hohler Hahn aus Keramik damit zu tun. Der nämlich stand Ende des 19. Jahrhunderts in einer gut frequentierten Bar in den USA. Und der Barkeeper wusste ihn gut einzusetzten, in dem er die Reste aus allen Gläsern auf der Theke hineinschüttete. "Das hochprozentige Gemisch, das daraus entstand, wurde aus dem Schwanz des Hahnes gezapft und zum Sonderpreis angeboten." Die Folge: Der "Cock-tail" war bald der begehrteste Drink im Lokal.

Jedenfalls: Wenn der späte Abend einsetzt, schlägt ihre Stunde. Hier eine Auswahl der besten Bars in Wien.