Leben

Freizeitrose für Erwin Piplits

Die Mitstreiter aus den 1970er-Jahren, darunter Dieter Haspel, haben dem Druck längst nachgegeben und die von ihnen gegründeten Bühnen der Stadt übergeben. Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits aber ließen sich das Odeon nicht wegnehmen. Sie hatten die im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte Getreidebörse in der Taborstraße für sich entdeckt und zur Heimat ihres „Serapions Theaters“ gemacht. Alle Kräfte musste das Duo im Kampf gegen den „Duodezfürsten“ – so nennt Erwin Piplits Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) – aufbieten: 2007 unterstützten Elfriede Jelinek, Michael Haneke, Paulus Manker, Gerhard Roth, Hilde Sochor, Peter Turrini, Olga Neuwirth und so weiter das damals existenzgefährdete Theater. Kurz vor Weihnachten starb die Kostüm- und Bühnenbildnerin Ulrike Kaufmann – nach 40 Jahren Zusammenarbeit mit Piplits. Doch der große Grantler, der im Juli 76 wird, resigniert auch jetzt nicht: In „Anagó“, kürzlich uraufgeführt, erzählt er als Wanderer von einem Aufbruch in neue (Bilder-)Welten.

DIE FREIZEIT VERLEIHT FÜR DAS AUSSERGEWÖHNLICHSTE KULTURELLE ERLEBNIS JEDE WOCHE EINEN ROSENSTRAUSS VON IHREN ÖSTERREICHISCHEN FLORISTEN UND WIENER GÄRTNERN.