Leben

Freizeitrose für Anna Netrebko

Sie gab ein umjubeltes Rollen-Debüt als Lady Macbeth in München in Martin Kušejs düster-abgründiger Schock-Inszenierung von 2008. Anna Netrebko kam, sang und siegte. Der russische Opernsuperstar, der in der neuen Partie am schmalen Grat zwischen Panik und Kontrolle balancierte, will nach 20-jähriger glanzvoller Karriere nicht mehr Mozarts Donna Anna, nicht die „Figaro“-Gräfin und auch nicht Gounods „Faust“-Margarethe sein. Diese Rollen hat sie zuletzt alle abgesagt Auf ihrer Repertoireliste stehen dafür jetzt Tschaikowskys Tatjana, Verdis „Trovatore“-Leonora, die sie im Sommer in Salzburg wiederholen wird, Puccinis Manon Lescaut – und eben Verdis lüsterne Lady, für die der Komponist keinen puren Schöngesang wollte, sondern Ausdruck. Ihr nachgedunkeltes Timbre scheint ideal für den Wechsel der Russin ins dramatische Fach. Und die Netrebko war – wieder einmal – ein Ereignis, so dass das Publikum nach Kräften applaudierte.

DIE FREIZEIT VERLEIHT FÜR DAS AUSSERGEWÖHNLICHSTE KULTURELLE ERLEBNIS JEDE WOCHE EINEN ROSENSTRAUSS VON IHREN ÖSTERREICHISCHEN FLORISTEN UND WIENER GÄRTNERN.

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