Leben

Hart am Limit

Ob es damit zusammenhängt, dass er abseits der Piste nichts anbrennen ließ? Sex mit 5.000 Frauen, brüstete sich James Hunt, habe er gehabt. „Lieber 50 Jahre brennen, als 100 Jahre lodern,“ war noch dazu sein Motto.

Sein Abgang kam trotzdem brutal banal daher: Der Formel-1-Rocker aus dem Swinging London, WM-Champion 1976, starb mit nur 45 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.

„Er war der letzte bunte Hund“, sagt Niki Lauda, der sich im Jahr seines fatalen Nürburgring-Crashs mehrere unvergessliche Duelle mit dem „Mick Jagger des Motorsports“ geliefert hat. Der Zweikampf zwischen den beiden so unterschiedlichen Fahrern – Draufgänger versus Stratege – kommt am 3. Oktober unter dem Titel „Rush“ auf die Leinwand. Eigentlich erstaunlich, denn seit der Kino-Katastrophe „Driven“ mit Sylvester Stallone und Til Schweiger vor zwölf Jahren lag das schmale Genre des Formel-1-Films so gut wie im Koma. Regisseur Ron Howard („Apollo 13“, „Da Vinci Code“) hat es wiederbelebt. Mit einem Maximum an Drama und Dynamik.

Mehr noch. Das bis ins Ziffernblatt einer Armbanduhr detailreiche Eintauchen in Ästhetik und Attitüde der wildesten Ära des Motorsports zeigt auf, woran es der Formel 1 heute mangelt – jedenfalls nicht so sehr an Geld, sondern an Charisma. Wenn Lewis Hamilton und Nicole Scherzinger seit Saisonen eine On-Off-Beziehung praktizieren, kratzt das kaum jemanden. Wenn damals Playboy James Hunt und Model-Ehefrau Suzy Miller (Olivia Wilde) stritten, gab es zumindest einen glücklichen Dritten von Weltformat – Filmstar Richard Burton. Glamourös u n d cool – so schauten damals die Verhältnisse aus.

Aber auch so: Jedes Rennen konnte das letzte sein. Genau das machte den Kick aus. Viele Piloten der Formel-1-Boliden empfanden sich mehr als Gladiatoren denn als Sportler – und dieses Bewusstsein nährte sie wie ein Kraftriegel. Chris Hemsworth alias James Hunt bringt es in „Rush“ auf den Punkt: „Je näher du dem Tod bist, desto lebendiger fühlst du dich.“

Ferrari-Fahrer hatten in ihren Chronographen sogar die Blutgruppe eingraviert. Für Niki Lauda muss es jedenfalls einer Tortur gleichgekommen sein, Drehbuchautor Peter Morgan 37 Jahre danach immer und immer wieder von seinem so schaurigen wie spektakulären Feuerunfall in der „Grünen Hölle“ zu erzählen.

Dieser Unfall und Laudas heroisches Comeback sechs Wochen danach haben sich auch bei allen Zeitzeugen fest in das Gedächtnis eingebrannt. Einer davon ist mit Jean Campiche ein Mann, der damals direkt an den Rennstrecken postiert war: Er war offizieller Zeitnehmer für die Scuderia Ferrari im Namen von Jack Heuer, einem der großen Männer der Schweizer Uhrenwelt.

Jean Campiche erinnert sich: „Ich war für die Bekanntgabe der Z beiten während der Probeläufe, Qualifyings und während des Rennens verantwortlich, nicht nur für die beiden Ferrari-Fahrzeuge, sondern auch für alle anderen. Ich erinnere mich sehr gut an den Tag, an dem Niki Lauda 1976 in Monza wieder in seinen Wagen stieg. Über seinen Bandagen trug er eine Sturmhaube. Als er sie nach dem Rennen abnahm, war sein Kopf blutüberströmt. Jeder entlang der Strecke bekam dabei eine ziemlich klare Vorstellung von seiner nahezu grenzenlosen Entschlossenheit.“

Die Weltmeisterschaft 1976 entschied trotzdem ein anderer für sich – mit einem Punkt Unterschied. www.constantinfilm.at

In „Rush“ trägt Schauspieler Daniel Brühl einen Chronographen, der nach einer berühmten britischen Rennstrecke benannt worden war. Handelt es sich dabei um:

a) Brands Hatch
b) Silverstone
c) Spielberg?

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