Leben

Multimedia: Stars der Woche

Zugegeben, der Künstlername des australischen Songwriters Nicholas James Murphy ist albern. In einem Maß sogar, das es mir unmöglich machte, mir im ersten Jahr, nachdem ich von ihm gelesen hatte, tatsächlich etwas von ihm anzuhören. Chet Faker – in Gottes Namen, wieso nur?

Er selbst gibt zwei Gründe an. Erstens seien ihm die ständigen Verwechslungen mit dem US-Elektroniker James Murphy auf die Nerven gegangen, zweitens war er schon immer ein riesiger Fan des Jazztrompeters, vor allem dessen Gesangsstil habe es ihm angetan. Soll sein, und zeugt durchaus von Geschmack - aber deshalb den Baker/Faker-Schmäh zu bemühen, ist schon beinahe ein bissl Unterstufe…

Aber egal, denn dann kam seine Kooperation mit den beiden wunderbaren Schwestern von „Say Lou Lou“ (Fool Of Me), ein paar Zeilen nur, aber trotzdem einfach unglaublich lässig. Nachhören war also angesagt, alles vom coolen Elektro-Soul seiner Terms And Concitions bis zum knisterheißen Live-Funk im David-Essex-Cover Rock On mit Nkechi Anele. Alles so großartig, dass sich die Frage stellt: Hat der Mann aus Melbourne schon mal einen schlechten Song aufgenommen? Ich hab zumindest keinen gefunden. Endlich ein Musiker, dessen Millionenklicks auf Youtube (No Diggity, Drop The Game mit Flume, I’m Into You) absolut nachvollziehbar sind. Denn Mr. Faker gehört, auch wenn er ein wenig ausschaut wie der Man oft the Woods, zu den Künstlern, deren frühen Songs über elektronische Medien viral wurden. Vielleicht liegt’s ja am Mix, seiner ganz eigenen Kombination von Motown Soul, Ibiza Chill Out und klassischer Songwriterei a la Bob Dylan.

Jetzt liegt jedenfalls seine erste CD in Albumlänge vor. Sie heißt „Built On Glass“ und man darf sich gleich doppel freuen. Denn erstens ist sie mindestens so gut, wie man erhoffen konnte, und zweitens landete er mit der ersten Single Talk Is Cheap bereits wieder einen Hit. Kein kurzes YouTube-Phänomen also, sondern eine veritable Karriere, die sich hier abzeichnet. Und die nächsten großartigen Songs, die sein Debüt-Album zu bieten hat, warten schon auf uns: 1998, Melt, Cigarettes & Loneliness, das ungewöhnliche und unglaublich schöne No Advice - eigentlich könnte er jeden einzelnen Song dieser CD auch als Single herausbringen...

Alle Inhalte anzeigen

Mit Endless Space haben die Amplitude Studios Strategie-Fans in die Weiten des Weltraumes geschickt – jetzt sind sie zurück auf der Erde. Auf einer fantastischen Erde allerdings, voll fremder Lebewesen und Gefahren.

ENDLESS LEGEND bietet nun Fantasy-Strategie-Kost für gehobene Ansprüche. Ungewöhnliche Völker sind nicht nur hübsch anzuschauen – sie unterscheiden sich tatsächlich stark in ihrer Spielbarkeit. Das Spielziel ist zwar klassisch – Stadt (aus)bauen, Land erkunden, erobern –, interessante Features wie der „Empire Plan“, die nach und nach freigeschaltet werden, machen dieses Game aber auch auf lange Sicht spannend. Runde Sache, derzeit als „early access“ mit reduzierter Völkerzahl spielbar.

Und hier gibt's noch mehr Games und News:

IGGY AZALEA: FancyParis Hilton? Nein, hübscher, schärfer, viel naughtier. Und vor allem: richtig gut. Coole Elektronik & heißer Southern Rap.

INSINTESI FEAT. MISS MYKELA & MARIA MAZZOTTA: Pizzicarella Dub – Zum Glück sieht mich keiner von euch apulisch tanzen. Aber hört euch das an. Ein Mörder-Track.

LOVERS: Oh Yeah – Ex-Playboy Bunny Marion Benoist und Lover Fred de Fred machen unwiderstehlich charmanten Elektropop.

TALK TALK: Life’s What You Make It – Gott, waren die gut, damals ...

M185: Soon – Es ist geglückt! Die Garagenrocker liefern einen Super-Nachfolger zu ihrem „Space Boom...“-Hit ab. Album folgt.

BRODY DALLE: Blood in Gutters – Die Ex-Distillers Frontfrau ist längst „Mrs. Homme“, lässt auf ihrer Solo-CD aber auch die Synthies ordentlich knarzen.

CHET FAKER: 1998 – Gibt’s derzeit einen besseren Elektro-Souler? Kaum.