Einfache Sprache

Eine Geschichte über eine Alten-Pflegerin

Sonja Schiff ist 51 Jahre alt.
Sie hat 27 Jahre Erfahrung im Bereich Alten-Pflege.
Sie kümmert sich um ältere Menschen
und unterstützt und pflegt sie.
Sie hat ein Buch geschrieben über ihre Berufs-Erfahrung.
Und darüber, was sie von den älteren Menschen gelernt hat.

Hier eine kurze Geschichte über einen Mann,
an den sich Sonja Schiff immer erinnern wird.

Herr Bernstein war ein Patient,
den die Alten-Pflegerin
lange betreut hatte.
Nach dem Tod von Herrn Bernstein
bekam Sonja Schiff seinen Koffer.
Dieser Koffer hat einen besonderen Platz
in ihrer Wohnung und ist ein Symbol.
Es ist ein Zeichen dafür,
dass man von älteren Menschen vieles lernen kann.

Sonja Schiff lernte von Herrn Bernstein,
mehr Vertrauen ins Leben zu haben,
auch wenn es Schicksals-Schläge gibt.

Er klopfte oft mit seinem Zeigefinger
auf den Koffer und sagte:
Das Leben ist unberechenbar.
Wir können nur im Fluss vom Leben
mitschwimmen und vertrauen.

Immer wenn sie Problem hat,
klopft Sonja Schiff jetzt auch auf den Koffer.

Alten-Pflege ist ein schwerer Beruf

Was ist an diesem Beruf so spannend?
Sonja Schiff beantwortet uns ein paar Fragen zu ihrer Arbeit:


Für mich ist es eine tolle Arbeit.
Weil man viele besondere Persönlichkeiten
kennenlernen darf.
Es gibt auch Momente als Alten-Pflegerin
die nicht angenehm sind.
Es gibt Menschen die brauchen mehr Betreuung
aber leider gibt es die Zeit dafür nicht.

Man sollte zuhören können und für die Menschen da sein.

Es gab vieles was ich erst später verstanden habe.
Wenn man Menschen zuhört, kann man sich ein Stückchen
in ihre Situation hinein versetzten.

Was sind die wichtigsten Dinge im Leben?

Dass man so ist wie man ist.
Man soll seine Talente und Fähigkeiten erkennen.
Man soll sich mit Menschen versöhnen
und Unwahrheiten klären.
Man soll Trauer verarbeiten
und das Leben trotzdem weiter leben.
Wer das beherzigt, kann auch gelassen sterben.

Müssen wir uns fürchten vor dem Alt werden?

Ich fürchte mich nicht.
Ich habe aber Angst, zu leiden
oder über eine lange Zeit Pflege zu brauchen.
Mein Haus ist jetzt schon barrierefrei.
Denn ich habe oft erlebt, dass viele Menschen
ihr Zuhause verlassen mussten.
Weil ihr Zuhause nicht die passende Einrichtung hatte.
Es gibt aber auch Menschen die sind mit 100 Jahren
noch fit und brauchen wenig Unterstützung.
Das sind meine Vorbilder.
Ich werde trotzdem meinen Humor und meine Neugier
behalten und mir neue Herausforderungen suchen.