Wir leben Landwirtschaft Folge 10: Die Zukunft der Forstwirtschaft
Als Waldbesitzer trägt man eine Menge Verantwortung. Es reicht nicht, den Bäumen beim Wachsen zuzusehen. Nur die richtige Pflege hält den Wald gesund und bringt Erträge. In Niederösterreich wird bei der Forstwirtschaft auf Nachhaltigkeit gesetzt, denn sie schützt unsere Wälder und sichert ihre Nutzung für kommende Generationen.
Warum sind unsere heimischen Wälder so wertvoll?
Die heimischen Wälder, die fast die Hälfte der Fläche Österreichs umfassen, sind nicht nur ein wertvoller Sauerstofflieferant und damit unverzichtbar für den Klimaschutz, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Als nachwachsender Rohstoff sichert Holz bäuerliches Einkommen und unzählige Arbeitsplätze, denn Holz wird überall gebraucht und ist ein bedeutendes Exportgut.
Die Mischbetriebe, die Forstwirtschaft und Landwirtschaft gleichzeitig betreiben, haben einen hohen Stellenwert. Wir brauchen unsere Wälder auch zur Nutzung als Bauholz. Und wir brauchen weiterhin die klimafitte, nachhaltige Bewirtschaftung.
Mischbetriebe, die sowohl land- als auch forstwirtschaftlich tätig sind, haben in Niederösterreich einen hohen Stellenwert, da sie für die klimafitte Nutzung der heimischen Wälder verantwortlich zeichnen. So wie etwa der Betrieb von Franz Stöger in Stixendorf. Der Land- und Forstwirt bewirtschaftet rund 65 Hektar Land, wovon 25 Hektar auf die Forstwirtschaft fallen.
Große Herausforderungen in der Forstwirtschaft
So wie seine Berufskolleginnen und -kollegen steht auch er vor vielen Herausforderungen. Zum einen ist die Arbeit im Wald gefährlich und anstrengend, zum anderen sorgen immer längere Trockenperioden für die Ausbreitung des Borkenkäfers, der besonders in den letzten Jahren viel zerstört hat. Bei Franz Stöger belief sich der Schaden in den Jahren 2017 bis 2019 allein bei der Fichte auf ca. 3.500 Festmeter.
Mit dem richtigen Knowhow kann man dem Schädling Nummer 1 in Österreichs Wäldern jedoch entgegenwirken, weshalb die Landwirtschaftskammer in den Bereichen Forschung, Digitalisierung und innovative Technologien den Betrieben beratend und unterstützend zur Seite steht. So kann Schädlingsbefall zum Beispiel mit Drohnenflügen in Waldgebieten früh erkannt werden.
Wir haben eine sehr gute Baumarten-Verteilung. Wir haben Fichte, Kiefer, Buche, Eichen. Mein Vater hat schon vor zirka 40 Jahren Douglasien eingesetzt. Die werden in den nächsten Jahren auch schon schlägerungsreif.
Am wichtigen aber ist, dass es genug Fressfeinde gibt, denn nur das kann den Borkenkäfer stoppen. Genug Biodiversität muss daher auch in den Nutzwäldern vorhanden sein, weshalb man die Forste bei zeitgemäßer Bewirtschaftung nicht mehr so „zusammenräumt“, wie das in der Vergangenheit der Fall war.
Die großen Herausforderungen bergen also auch spannende Entwicklungschancen, die mit nachhaltigen Methoden und Unterstützung durch Forschung und Politik weiter vorangetrieben werden sollen.