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Von Zigarettenstummeln bis Plastiksackerl: Wie Littering die Umwelt belastet

Wenn die Temperaturen draußen langsam wärmer werden und der Frühling ins Land bricht, ist für viele Menschen die Zeit für den alljährlichen Frühjahrsputz gekommen. Doch während wir unsere eigenen vier Wände penibel sauber halten und von Müll befreien, könnte auch unsere Umwelt einen gründlichen Frühjahrsputz vertragen. Spätestens, wenn Hecken und Sträucher zurückgeschnitten werden, wird der herumliegende Littering-Abfall nämlich gut sichtbar – auch für all jene, die das Problem vielleicht nicht sehen wollen. 

Was ist Littering?

Littering bezeichnet auf Deutsch das Problem der unerlaubten Vermüllung. Getreu dem Motto „Is' eh wurscht“ werden dabei Zigarettenstummel, Getränkedosen, Plastikflaschen oder anderer Unrat einfach auf der Straße, in Parks oder in der Natur weggeworfen. Die häufigste Ursache für Littering ist laut Umweltbundesamt Faulheit oder Bequemlichkeit, wobei auch Gleichgültigkeit und „kein Mistkübel in der Nähe“ zu den maßgeblichen Beweggründen gehören. Was aber nur die wenigsten wissen: Littering ist verboten und kann sogar eine Geldstrafe nach sich ziehen – und das aus gutem Grund.

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Die Folgen von Littering

Ob Hundekotsackerl auf dem Gehweg, eingetretene Kaugummis auf dem Asphalt oder zusammengeknüllte Bierdosen neben dem Bankerl am Waldrand – Müllansammlungen sind ein Schandfleck in der Umgebung und schränken die Lebensqualität ein. Viel schlimmer aber sind die enthaltenen Giftstoffe und Schwermetalle, die mit dem Abfall in den Boden, ins Grundwasser und letztendlich auch in unser Trinkwasser gelangen. Und nicht nur dieses, sondern auch unsere Nahrung kann mit giftigen Stoffen kontaminiert werden: Wenn der Abfall beispielsweise durch landwirtschaftliche Maschinen zerkleinert wird und so in Form von Kleinrückständen ins Futter der Nutztiere gerät, landen sie früher oder später auch auf unserem Teller.

Auch Wildtiere nehmen den Abfall oft unabsichtlich über ihre Nahrung auf oder verfangen sich darin, was zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen kann. Und während die einen Tiere unter der Vermüllung leiden, gibt es auch Tiere, die sich darüber freuen: So locken die Abfälle Ungeziefer wie Ratten und Kakerlaken an, die wiederum Krankheitserreger verbreiten. Zudem kostet Littering auch Geld, denn je mehr Abfall herumliegt, desto höher sind die Kosten für Reinigungspersonal und -maschinen. Kosten entstehen auch an anderer Stelle, wenn Müll nicht recycelt wird und Produkte wie Verpackungen, Plastiksackerln oder PET-Flaschen neu produziert werden müssen: denn insbesondere Abfälle wie Getränkeverpackungen sind wichtige Wertstoffe, die durch Littering für das Recycling verloren gehen. 

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Welche Abfälle werden am meisten gelittert?

Welchen Müll Sie auf dem Boden finden können, hängt stark von der Lage des „Tatorts“ ab. So tritt Littering besonders stark an öffentlichen Plätzen oder Treffpunkten, Verkehrsumschlagplätzen, stark befahrenen Straßen, Tankstellen, in der Nähe von Take-Away-Restaurants, Einkaufszentren oder Naherholungsbereichen wie Badeseen oder Parks auf. An Straßen setzt sich der Unrat laut Umweltbundesamt größtenteils aus Verpackungen zusammen, wobei Plastikverpackungen mengenmäßig überwiegen. Zudem sind Zigarettenstummel ein großes Problem: Sie sind der am häufigsten achtlos weggeworfene Gegenstand und die enthaltenen Schadstoffe belasten die Umwelt enorm. In der Nähe von Naherholungsgebieten gehören seit einigen Jahren auch (gefüllte) Hundekotsackerl immer öfter zu den häufig gelitterten Gegenständen.

  • Glasflaschen: praktisch unbegrenzt, da sie nicht biologisch abbaubar sind

  • Kunststoffflaschen: 450 Jahre oder länger

  • Aluminiumdosen: ca. 200-500 Jahre

  • Plastiksackerl: ca. 10-20 Jahre

  • Zigarettenstummel mit Filter: ca. 10-12 Jahre

  • Papier und Karton: ca. 2-5 Wochen

  • Obst- und Gemüseschalen: ca. 1-3 Wochen

So können Sie Littering entgegenwirken

1. Sich dem Problem bewusst werden

Die Vermeidung von Littering beginnt bereits im Kopf. Doch dafür muss zuerst ein Bewusstsein bei der Bevölkerung geschaffen werden. Daraus sind Initiativen wie etwa der NÖ Frühjahrsputz der NÖ Umweltverbände entstanden, die größte Anti-Littering-Aktion in Niederösterreich. Im Rahmen der Aktion werden alle Niederösterreicher:innen dazu aufgerufen, gemeinsam die Region zu säubern und so ein klares Zeichen für den Umweltschutz zu setzen. Die Ergebnisse der Aktion können sich sehen lassen: Allein 2023 sammelten 68.050 Niederösterreicher:innen ehrenamtlich unglaubliche 250.389 Kilogramm Abfall. Das Ergebnis: ein schöneres Landschaftsbild und ein sichtbarer Beitrag zum Naturschutz. Werden auch Sie aktiv und tragen Sie dazu bei, gemeinsam gegen Littering vorzugehen!

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2. Die zukünftigen Generationen einbeziehen

Um dem Littering-Problem langfristig Einhalt zu gebieten, sollte die Bewusstseinsbildung dafür schon bei den Kleinsten in unserer Gesellschaft beginnen. So lernen Kinder von klein auf, dass Abfall in die dafür vorgesehenen Tonnen gehört, und gewöhnen sich gar nicht erst die Unart an, ihren Abfall einfach draußen wegzuwerfen. Doch wie können Sie dieses heikle Thema Ihrem Nachwuchs näherbringen? Eine Lösung dafür sind beispielsweise Bilderbücher, Rätselhefte oder Animationsvideos. Zudem gibt es tolle Bildungsangebote wie etwa die Aktion „Sei ein Held – lass nichts liegen“ der NÖ Umweltverbände, bei der Schüler:innen spielerisch über Themen wie Abfallvermeidung, -trennung und -behandlung aufgeklärt werden.

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3. Müll im Alltag richtig entsorgen

Leider ist es gar nicht so einfach, Müll im Alltag komplett zu vermeiden. Damit möglichst viele unserer Abfälle recycelt und nichts davon in irgendwelchen Gewässern, Wäldern oder Tiermägen landet, sollte jede:r einzelne darauf achten, seinen Abfall richtig zu entsorgen. Durch die Entsorgung im richtigen Behälter können die Abfälle für das Recycling wiederverwendet und dadurch Ressourcen geschont werden. Zudem soll die 2025 in Kraft tretende Pfandpflicht einen zusätzlichen, monetären Anreiz schaffen, damit insbesondere Getränkeverpackungen aus PET oder Aluminium nicht mehr in der Natur landen, sondern zum nächsten Pfandautomaten gebracht werden.

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4. Den eigenen Abfall wieder mitnehmen

Wenn Sie einmal in eine Situation kommen, wo es keinen Mistkübel in Gehweite gibt, sollten Sie Ihren Müll wieder mitnehmen, um ihn bei nächster Gelegenheit richtig zu entsorgen. Das gilt auch für vermeintlich kleine Abfälle wie Zigarettenstummel: Sie sind wegen ihrer Größe besonders schwer zu erkennen und zu entsorgen. Außerdem enthalten deren Filter viele verschiedene schädliche Chemikalien, die die Umwelt stark belasten. Da heiße Zigarettenstummel aber nicht ganz so leicht einzupacken sind, haben die NÖ Umweltverbände dafür eine Lösung geschaffen: den sogenannten TAschenbecher. Das praktische kleine Gefäß besteht aus recycelten PET-Flaschen, wird in Niederösterreich hergestellt und ermöglicht das einfache Entsorgen von Zigarettenstummel unterwegs - und obendrauf ist es kostenlos. Im Gefäß kühlen die Zigarettenstummel aufgrund des Sauerstoffentzugs ab und Sie können den TAschenbecher bei der nächsten Möglichkeit einfach im Restmüll entleeren.

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Um Littering zu vermeiden, müssen alle zusammenhelfen. Wenn alle Menschen ihren Abfall in den dafür vorgesehenen Mistkübeln entsorgen, ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung getan. Noch mehr können Sie tun, indem Sie sich außerdem an gemeinsamen Aufräumaktionen wie dem NÖ Frühjahrsputz beteiligen. Durch solche gemeinsamen Anstrengungen können wir dafür sorgen, dass Littering ein Problem der Vergangenheit wird und unsere Umwelt sauber und lebenswert bleibt.

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