cm

Solaranlagen mit Speicher: Der Schlüssel zur Energieunabhängigkeit

Besonders gefragt sind dabei Solaranlagen mit integrierten Speichersystemen, die es ermöglichen, den selbst produzierten Solarstrom rund um die Uhr zu nutzen. Doch was gilt es bei der Anschaffung zu beachten? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Und wie funktioniert die Technologie überhaupt?

Solaranlagen mit Speicher boomen

Der Trend ist eindeutig: Laut Statistik Austria hat sich die Zahl der installierten Photovoltaik-Anlagen in Österreich seit 2015 mehr als verdreifacht. Und auch die Nachfrage nach Speichersystemen steigt kontinuierlich. Kein Wunder, denn die Kombination aus Solaranlage und Speicher bietet Haushalten eine Reihe von Vorteilen.

Zum einen macht sie unabhängig von den Schwankungen des Energiemarktes. Während die Strompreise in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind, ist Solarstrom vom eigenen Dach eine stabile und kalkulierbare Größe. 

Überschüssiger Strom, der nicht direkt verbraucht wird, landet im Speicher und steht bei Bedarf zur Verfügung - auch nachts und bei bewölktem Wetter.

Zum anderen leisten Solaranlage mit Speicher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Jede Kilowattstunde Solarstrom, die den konventionellen Strom aus fossilen Brennstoffen ersetzt, reduziert den CO2-Ausstoß und hilft, die Klimaziele zu erreichen. Laut Umweltbundesamt kann ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt mit einer Solaranlage und einem Speicher jährlich rund zwei Tonnen CO2 einsparen.

Neben den ökologischen Vorteilen sprechen auch wirtschaftliche Gründe für die Investition in eine Solaranlage mit Speicher. Durch die Einsparung von Stromkosten und die Möglichkeit, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen und vergütet zu bekommen, amortisiert sich die Anlage in der Regel nach 10 bis 15 Jahren. Zudem gibt es attraktive Fördermöglichkeiten, die die Anschaffung erleichtern (dazu später mehr).

Funktionsweise von Solaranlagen mit Speicher

Doch wie funktioniert das System eigentlich? Das Prinzip ist denkbar einfach: Die auf dem Dach installierten Photovoltaik-Module wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um. Diese wird über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und entweder direkt im Haushalt verbraucht oder in einem Batteriespeicher zwischengelagert.

Herzstück des Systems ist der Solarstromspeicher, der überschüssige Energie aufnimmt und bei Bedarf wieder abgibt. Zum Einsatz kommen dabei meist Lithium-Ionen-Akkus, wie man sie auch aus Elektroautos oder Laptops kennt. Je nach Größe des Speichers und des Solarstromertrags können Haushalte so einen Autarkiegrad von 70% und mehr erreichen.

Moderne Speichersysteme sind dabei nicht nur leistungsfähig, sondern auch intelligent. Dank integrierter Energiemanagementsysteme können sie den Stromverbrauch analysieren, Lastspitzen erkennen und den Speicherbetrieb optimieren. Einige Systeme bieten sogar eine Notstromfunktion, die bei einem Blackout die Grundversorgung sicherstellt.

Neben den stationären Speichern gibt es auch mobile Lösungen, sogenannte Powerwalls. Diese kompakten, wandhängenden Speicher eignen sich besonders für kleinere Haushalte oder als Ergänzung zu bestehenden Solaranlagen. Sie sind flexibel einsetzbar und können bei einem Umzug einfach mitgenommen werden.

Planung und Dimensionierung

Um das volle Potenzial einer Solaranlage mit Speicher auszuschöpfen, ist eine sorgfältige Planung und Dimensionierung unerlässlich. Dabei gilt es, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.

Zunächst sollte man den eigenen Stromverbrauch analysieren. Wie viel Energie benötigt der Haushalt täglich, wie verteilt sich der Verbrauch über den Tag? Diese Daten sind entscheidend, um die optimale Größe von Solaranlage und Speicher zu bestimmen.

Auch die baulichen Gegebenheiten spielen eine wichtige Rolle. Wie groß ist die verfügbare Dachfläche? In welche Richtung ist das Dach geneigt und gibt es Verschattungen durch umliegende Gebäude oder Bäume? All diese Faktoren beeinflussen den möglichen Solarertrag.

Eine professionelle Energieberatung kann helfen, das System optimal zu dimensionieren und auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen. Dabei werden auch die Ziele des Hausbesitzers berücksichtigt: Soll möglichst viel Solarstrom selbst verbraucht werden oder steht die maximale Einspeisung ins Netz im Vordergrund?

Alle Inhalte anzeigen

Fördermöglichkeiten und Finanzierung

Ein wichtiger Punkt bei der Anschaffung einer Solaranlage mit Speicher sind die Kosten. Je nach Größe und Leistung des Systems können diese im mittleren fünfstelligen Bereich liegen. Doch es gibt eine Reihe von Fördermöglichkeiten, die die Investition erleichtern.

Auf Bundesebene vergibt die Österreichische Förderbank (OeKB) zinsgünstige Kredite für Photovoltaik-Anlagen und Speicher. Diese decken bis zu 50 % der Investitionskosten ab und haben eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren. Auch viele Bundesländer und Gemeinden haben eigene Fördertöpfe, die bei der Finanzierung helfen.

In Wien beispielsweise unterstützt der "Wiener Solarstromtopf" die Installation von Photovoltaik-Anlagen und Speichern mit bis zu 2.400 Euro pro Anlage. In Niederösterreich wiederum fördert die "PV-Offensive" Solaranlagen mit Speicher mit bis zu 3.000 Euro pro Haushalt. Es lohnt sich also, die regionalen Fördermöglichkeiten zu prüfen und zu kombinieren.

Neben den Direktförderungen gibt es auch steuerliche Anreize. So können die Anschaffungskosten für Solaranlagen und Speicher über 10 Jahre abgeschrieben werden, was die Steuerlast senkt und die Rendite der Investition erhöht. Zudem ist der Eigenverbrauch von Solarstrom komplett von der Steuer befreit.

Betrieb und Wartung

Ist die Solaranlage mit Speicher installiert, kann sie über Jahrzehnte zuverlässig Strom produzieren. Moderne Systeme sind weitgehend wartungsfrei und überwachen sich selbst. Über ein Online-Portal oder eine App haben Hausbesitzer jederzeit Zugriff auf die Leistungsdaten und können den Ertrag und Verbrauch im Blick behalten.

Dennoch gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, um die Leistung und Lebensdauer des Systems zu optimieren. Dazu gehört die regelmäßige Reinigung der Module, um Verschmutzungen durch Staub, Blätter oder Vogelkot zu entfernen. Je nach Standort und Verschmutzungsgrad sollte man die Anlage ein- bis zweimal im Jahr reinigen lassen.

Auch die Überwachung der Anlage ist wichtig, um eventuelle Störungen oder Leistungseinbußen frühzeitig zu erkennen. Moderne Monitoring-Systeme schlagen Alarm, wenn etwas nicht stimmt, und ermöglichen eine schnelle Diagnose und Reparatur durch den Fachbetrieb.

Ein kritischer Punkt ist der Speicher. Wie alle Batterien unterliegt auch der Solarstromspeicher einem gewissen Verschleiß und verliert mit der Zeit an Kapazität. Die meisten Hersteller geben eine Garantie von 10 Jahren auf 80 % der Ursprungskapazität. Danach muss man mit einer schrittweisen Alterung rechnen. Ein Kompletttausch des Speichers kann dann nach 15 bis 20 Jahren anstehen.

Alle Inhalte anzeigen

Zukunftssichere Investition

Angesichts der vielen Vorteile ist es nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Hausbesitzer für Solaranlagen mit Speicher entscheiden. Sie ermöglichen eine saubere, unabhängige Stromversorgung, senken langfristig die Energiekosten und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Mit den attraktiven Fördermöglichkeiten und dem technologischen Fortschritt sind die Einstiegshürden so niedrig wie nie zuvor. Durch eine fachkundige Planung und Installation lässt sich das Potenzial der Solarenergie optimal nutzen und eine Investition schaffen, die sich ökonomisch wie ökologisch auszahlt.

Wer jetzt in eine Solaranlage mit Speicher investiert, macht sich unabhängig von steigenden Strompreisen, erhöht den Wert seiner Immobilie und gestaltet die Energiezukunft aktiv mit. Es ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen, dezentralen Energieversorgung, von der Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen profitieren.

Und das Beste: Die Technologie ist bereits heute verfügbar und ausgereift. Jeder Haushalt kann sofort loslegen und seinen eigenen Beitrag zur Energiewende leisten. Mit der Kraft der Sonne und einem intelligenten Speichersystem macht man sich unabhängig von fossilen Brennstoffen und nuklearen Risiken und gewinnt ein Stück Freiheit und Autarkie zurück.