Digital: Ein zentraler Pfeiler
Von Martin Mühl
Die bank99 ist seit zwei Jahren wurde 2020 gegründet, seit 2022 ist Patricia Kasandziev im Teil des Vorstands.
Sie sind nun zwei Jahre im Amt. Wie hat sich die bank99 seit ihrer Gründung entwickelt?
Patricia Kasandziev: Die Entwicklung der bank99 ist eine Erfolgsgeschichte und steht ganz im Zeichen des Wachstums. Vor über vier Jahren sind wir gestartet und zählen inzwischen mehr als 290.000 Kundinnen und Kunden. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres konnten wir unsere Bilanzsumme um fast neun Prozent und unser Kreditvolumen um knapp sechs Prozent erhöhen. Im Vergleich zum Gesamtmarkt entwickeln wir uns auch bei den Einlagen überdurchschnittlich gut. Unsere Stärke liegt in der Kombination aus digitalen Bankdienstleistungen am Puls der Zeit und persönlicher Betreuung in den fast 1.700 Postfilialen und Post Partnern. Damit sind wir in ganz Österreich nah an unseren Kunden und für alle gut erreichbar. Die bank99 ist trotz ihres jungen Alters eine verlässliche, österreichische Bank mit einem starken Versorgungsauftrag.
Wo sehen Sie als Vorständin Ihre Schwerpunkte?
Besonders die Stärkung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen ist mir wichtig. Wir haben kürzlich eine Studie durchgeführt, die uns gezeigt hat, dass in Sachen Sparen ein drastischer „Gender Spar Gap“ existiert. Frauen sind im Nachteil, da oft mehrere Faktoren zusammenkommen: weniger Einkommen, mehr Teilzeit, öfter alleinlebend, alleinerziehend, ein deutlich geringeres Finanzwissen. Dadurch nutzen sie auch weniger ertragreiche Spar- und Anlageformen. Dem wollen wir entgegenwirken und mit persönlicher Beratung zielgerichtet informieren. Als innovatives Unternehmen beschäftigen wir uns zudem stark mit der Schonung von Ressourcen und nachhaltigen Prozessen. So bestehen unsere Debit MasterCards zu mindestens 99 Prozent aus recyceltem PVC. Auch beim Versand der Karten denken wir grün: Die Karten kommen in Trägerpapieren und Kuverts, gefertigt aus Zellstoffkartons mit einem Anteil von 30 Prozent Grasfaser.
Sie sind Vorständin für Digitalisierung – was tut sich in diesem Bereich?
Die Digitalisierung ist ein zentraler Pfeiler unserer Strategie. Wir arbeiten kontinuierlich am Ausbau unserer digitalen Services, um den Zugang zu Finanzdienstleistungen so einfach und komfortabel wie möglich zu machen. Dazu gehört die Weiterentwicklung unserer Online-Banking-Plattform sowie unserer Apps, die es ermöglichen, Bankgeschäfte rund um die Uhr von zu Hause oder unterwegs zu erledigen. Neu ist eine Online-Terminvereinbarung, um persönliche Besprechungen mit den Bankbetreuer in der Nähe buchen zu lassen. Auch Online-Depoteröffnungen oder Video-Banking bieten wir in Kürze verstärkt an.
Welche Vorgehensweise empfehlen Sie Sparern und Kreditnehmern in Österreich, insbesondere in Bezug auf die aktuellen Zinsen?
Wir empfehlen, nach Möglichkeit, Ersparnisse auf verschiedene Assetklassen aufzuteilen. Durch eine Kombination aus traditionellen Produkten und risikoreicheren Optionen wie Fonds kann die größtmögliche Rendite erzielt werden – auch bei kleinen, regelmäßigen Beträgen lohnt sich das bereits. Angesichts möglicher Zinssenkungen ist es sinnvoll, attraktive Zinsangebote zu nutzen, solange sie verfügbar sind. Bei der bank99 bieten wir aktuell mit flexsparen99 ein sehr attraktives Angebot von 3 Prozent p.a. für Neukunden für die ersten 6 Monate. Für Kreditnehmer ist jetzt eine gute Zeit, sich langfristig stabile Konditionen zu sichern. Wer einen Kredit aufnimmt, sollte auf flexible Rückzahlungsoptionen achten.