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Onlineversand-Verbot für österreichische E-Zigaretten Händler

Seit Jahren wird darüber gestritten, ob die E-Zigarette nun gesundheitsfreundlicher als die klassische Zigarette ist oder nicht. Erst kürzlich hat die britische Ärzteorganisation sich klar als Befürworter der E-Zigarette zu erkennen gegeben und davon gesprochen, es sei die “größte Hoffnung seit Jahrzehnten, von der Nikotinsucht loszukommen”. Auch geht aus einer neuen Studie hervor, dass E-Zigaretten weniger Risiken bergen, als normale Zigaretten. Gerade was die Langzeitfolgen angeht, schneidet die elektronische Zigarette besser ab. Trotzdem wurde der Onlineversand nun in Österreich verboten. Wir erklären Ihnen im Folgenden die Hintergründe dazu.

Online-Werbung und Online-Verkauf von E-Zigaretten ist verboten

Wie auch in Deutschland, ist in Österreich die Werbung für Tabakwaren und andere Erzeugnisse verboten. Zu den weiteren Erzeugnissen gehören zum Beispiel E-Zigaretten oder Liquid. So darf weder im Internet, noch auf gedruckten Veröffentlichungen oder in den klassischen Medien, wie Hörfunk, dafür geworben werden. Für Händler bedeutet das, dass keine klassischen Produktplatzierungen oder Banner in Suchmaschinen geschaltet werden sollten.

Von dem Werbeverbot sind auch die sozialen Medien betroffen. Österreich geht jedoch noch einen Schritt weiter als Deutschland und hat den Versandhandel mit E-Zigaretten komplett verboten. Das gilt nicht nur für das Inland, auch als deutscher Händler darf man nicht nach Österreich exportieren. Dadurch soll vor allem sichergestellt werden, dass jüngere Menschen nicht an die E-Zigaretten kommen können. Digitale Altersnachweise waren in Österreich keine Alternative.

Welche Sanktionen drohen bei Widerhandlung?

Wer dennoch E-Zigaretten nach oder innerhalb von Österreich online vertreibt, der muss mit empfindlichen Strafen rechnen: Verstöße gegen das Tabakgesetz werden mit einer hohen Geldbuße von bis zu 7500 € bestraft. Ist man Wiederholungstäter, dann können Verstöße sogar mit bis zu 15.000 € geahndet werden. Zudem werden die entsprechenden Artikel eingezogen und vernichtet. Die Sanktionen drohen jedoch nicht nur von staatlicher Seite, auch Mitbewerber können Sie vor Gericht verklagen.

Die Nachfrage an E-Zigaretten in Österreich ist groß

Doch auch in Österreich steigt die Nachfrage nach der E-Zigarette. Bereits 250.000 Menschen greifen in Österreich dazu. Das Geschäft ist durch das Verbot jedoch deutlich komplizierter geworden. Im Frühjahr 2014 hat die EU allen Mitgliedstaaten freigestellt, den Onlinehandel mit E-Zigaretten und Zubehör einzuschränken. Während Staaten wie Deutschland oder Großbritannien darauf verzichtet haben, hat Österreich davon Gebrauch gemacht, zum Nachteil aller Händler.

Die Hälfte wurde beim Onlinehandel umgesetzt

Durch den Beschluss hat die Regierung eine ganze Branche infrage gestellt. Die meisten Geschäfte machen bis zu 50 % ihres Gewinns mit dem Onlinehandel. Problematisch finden Händler daran vor allem, dass die E-Zigaretten mit herkömmlichen Tabakprodukten gleichgestellt werden. Dabei wird bei klassischen Zigaretten Tabak verbrannt, bei E-Zigaretten hingegen eine Flüssigkeit. Vermutlich wäre heute vieles anders, wenn die Produkte von Beginn an als E-Dampfer bezeichnet worden wären, dadurch hätte man diese klarer von den Zigaretten abgrenzen können.

Kleine Betreiber haben zu kämpfen

Händler schätzen, dass in 10-15 Jahren die Zahl der Dampfer und Raucher ungefähr gleichauf sein wird. Das ist eine Entwicklung, die der Tabakindustrie natürlich nicht unbemerkt geblieben ist. Diese möchte natürlich nicht leer ausgehen: Während Tabakkonzernen nach Abzug der Tabaksteuer nur 13 % des Verkaufspreises als Gewinn bleiben, sind es bei Dampfer-Artikeln rund 50 %, da die Tabaksteuer dort nicht in diesem Maße angewendet wird. Große Tabakkonzerne möchten es kleinen Anbietern schwieriger machen, das Verbot des Versandes im Onlinehandel sei dabei eher nur vorgeschoben.

Tabakkonzerne wollen Verkaufsmonopol bei E-Zigaretten

Dadurch möchten Tabakkonzerne kleine Dampfer-Geschäfte einschränken oder ganz verhindern und ein Verkaufsmonopol bilden. Insbesondere kleine Onlineshops werden massiv benachteiligt. Konsumenten weichen ins Ausland aus und bestellen dort ihre Produkte. So behalten die Tabakkonzerne die Oberhand und Verbrauchern werden die Alternativen genommen.