Der Schönheitsdruck auf Frauen mit Dr. Mag. Irene Sita Reisinger
In den letzten Jahrzehnten hat sich unser Verständnis von Schönheit dramatisch gewandelt. Dieser Wandel wurde maßgeblich durch die Digitalisierung und die damit einhergehende Präsenz von Social Media beschleunigt. Die ständige Konfrontation mit scheinbar perfekten Bildern auf Plattformen wie Instagram und Facebook hat zu einem erhöhten Druck geführt, diesen Idealen zu entsprechen. “Dabei wird oft vergessen, dass viele dieser Bilder und Videos das Ergebnis sorgfältiger Inszenierung und digitaler Bearbeitung sind”, sagt Dr. Irene Sita Reisinger. Der Einfluss dieser Medien ist tiefgreifend und beeinflusst nicht nur unser Schönheitsideal, sondern auch das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit vieler Menschen.
Die Schönheitsindustrie: Zwischen Wirtschaftsmacht und ethischer Verantwortung
Die Schönheitsindustrie ist ein Milliardengeschäft, das von dem Wunsch nach Perfektion profitiert. Von Kosmetikprodukten über Mode bis hin zu invasiven und nicht-invasiven ästhetischen Eingriffen – die Bandbreite der Angebote ist groß. Während diese Industrie einerseits Menschen dabei unterstützen kann, ihr Wohlbefinden zu steigern und sich in ihrer Haut wohler zu fühlen, besteht andererseits die Gefahr, dass unrealistische Schönheitsstandards gefördert und psychische Probleme wie körperdysmorphe Störungen verstärkt werden. “Die ethische Verantwortung der Schönheitsindustrie ist enorm, doch die Grenzen zwischen Unterstützung und Ausnutzung sind oft fließend”, erklärt Dr. Irene Sita Reisinger.
Der psychologische Effekt: Das Streben nach Perfektion und seine Folgen
“Das ständige Streben nach einem unerreichbaren Ideal kann zu einer Vielzahl von psychischen Problemen führen, darunter niedriges Selbstwertgefühl, Depressionen und Essstörungen”, betont Dr. Irene Sita Reisinger. Die omnipräsente Darstellung von Schönheit auf Social Media und in der Werbung fördert ein Klima der ständigen Selbstüberwachung und -kritik. Dieser psychologische Druck wirkt sich nicht nur auf Frauen, sondern zunehmend auch auf Männer aus, was die Notwendigkeit einer gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema unterstreicht.
Die Rolle der ästhetischen Medizin
Die ästhetische Medizin bietet individuelle Lösungen für jene, die bestimmte Aspekte ihres Aussehens verändern möchten. Von Injektionen bis hin zu Filler-Behandlungen und minimal-invasiven Körperkonturierungen – die Möglichkeiten sind vielfältig. Diese Eingriffe können zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein führen und das Wohlbefinden verbessern. Gleichzeitig besteht die Gefahr einer Abhängigkeit von solchen Behandlungen und einer Verschiebung des Schönheitsideals hin zu einer noch stärkeren Homogenisierung. Die Entscheidung für einen Eingriff sollte daher stets von einer gründlichen Selbstreflexion und einem realistischen Zielbild begleitet sein. “In der Welt der ästhetischen Medizin stehen Patientensicherheit und umfassende Aufklärung an erster Stelle”, verdeutlicht Dr. Irene Sita Reisinger.
Selbstbild & Werte
In der heutigen Zeit, die zunehmend von Schönheitsidealen dominiert wird, ist die Entwicklung eines gesunden Selbstbildes essenziell. “Dies umfasst die Anerkennung der eigenen Einzigartigkeit, das Setzen realistischer Ziele und die Stärkung des Selbstwertgefühls unabhängig vom Aussehen”, so Dr. Irene Sita Reisinger. Bildung, Aufklärung und der Aufbau einer unterstützenden Gemeinschaft können dabei helfen, den Fokus von äußerlicher Schönheit auf innere Werte und individuelle Stärken zu verlagern.
Ausblick: Die Zukunft des Schönheitsideals
Es ist schwer zu sagen, wie sich unsere Vorstellungen von Schönheit entwickeln werden, aber es gibt viele positive Zeichen. “Immer mehr Gruppen und Projekte kämpfen für Vielfalt und wollen zeigen, dass Schönheit viele Gesichter hat”, sagt Dr. Irene Sita Reisinger. Die Leute möchten, dass Echtheit und Natürlichkeit wichtiger werden – sowohl in sozialen Medien als auch in der Werbung. Das hilft uns allen zu verstehen, dass Schönheit unterschiedlich ist und nicht nur auf eine bestimmte Art existiert. Diese Veränderung könnte es leichter machen, sich nicht so sehr unter Druck zu fühlen, perfekt aussehen zu müssen.
Dr. Mag. Irene Sita Reisinger, MPH MA
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